Hilpoltstein
Virtuell ein ganzes Festzelt gefüllt

Burgfestausschuss erhält Scheck über 10704 Euro aus "Burgfestretter"-Aktion - Burgfestgruppen müssen sich um Geld bemühen

05.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:49 Uhr
Übergabe am Brunnenmännlein: Brauereichefin Marlies Bernreuther (2.v.r.) und pluspol-Vorsitzende Doris Völkl (2.v.l.) übergeben den Scheck aus der Aktion "Burgfestretter" an Bürgermeister Markus Mahl (links), Burgfestausschussvorsitzende Barbara Billmaier (Mitte) und Burgfestbürgermeister Josef Lerzer. −Foto: Tschapka

Hilpoltstein Mehr als 10000 Euro hat die Aktion "Burgfestretter" der Pyraser Landbrauerei und des Hilpoltsteiner Gewerbevereins pluspol in die Kasse des Burgfestausschusses gespült. Brauereichefin Marlies Bernreuther und die pluspol-Vorsitzende Doris Völkl überreichten der Ausschussvorsitzenden Barbara Billmeier am Dienstag einen Scheck über genau 10704 Euro. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Aktion das Burgfest zwar nicht ersetzten konnte, aber dennoch eine tolle Sache war.

 

"Als ich von der Idee gehört habe, war ich mir nicht sicher, ob das funktionieren kann", erinnerte sich Bürgermeister Markus Mahl. "Aber was letztendlich auf die Beine gestellt wurde, war hoch professionell", lobte Mahl sowohl die Brauerei als auch den Gewerbeverein, der beim Online-Burgfest am Samstag für die Verlosung zuständig war. "Und es kam auch bei den Leuten gut an", berichtete die PR-Referentin der Brauerei, Christina McMullin. Fast 20000 Aufrufe auf Computern, Tablet-PCs oder Handys habe man während des sechsstündigen Livestreams gezählt. Manche davon stammten sogar aus europäischen Nachbarländern. "Zur Spitzenzeit waren gleichzeitig rund 2600 Geräte online", sagte McMullin. "Und wenn man bedenkt, dass vermutlich die wenigsten alleine vor ihren Bildschirmen saßen, schätzen wir, dass wir mindestens 10000 Menschen erreicht haben". Mit dieser Anzahl "hätten wir locker auch den Festplatz voll bekommen", sagte Bürgermeister Markus Mahl. Er schlug vor, dass ein Teil des Geldes für etwas Nachhaltiges für das Burgfest angeschafft werden solle, eine Fahne oder Fensterschmuck zum Beispiel. Der Rest solle den einzelnen Burgfestgruppen zugutekommen, die üblicherweise den historischen Zug begleiten. "Aber nicht nach dem Gießkannen-Prinzip, sondern die Gruppen sollen sich mit ihren Ideen bewerben, und der Burgfestausschuss entscheidet über die Ausschüttung", sagte Mahl. Zeitdruck bestünde dabei nicht, alle Gruppen werden zunächst angeschrieben, dann könnten sie sich bis Ende des Jahres Gedanken machen.

Das gespendete Geld setzt sich sowohl aus den Erlösen des Losverkaufs als auch aus Spenden von Privatpersonen und Firmen zusammen. Für die Gewinner besteht seit Montag die Möglichkeit, ihre im Livestream gezogenen Preise in der Pyraser Brauerei abholen. "Und viele sind schon da gewesen", sagte Marlies Bernreuther, die sich über die große Resonanz der "Burgfestretter"-Aktion freut.

Und natürlich war auch bei der Burgfestausschussvorsitzenden Barbara Billmeier die Freude groß: "Noch nie haben wir so einen so großen Scheck im Empfang nehmen dürfen. Eigentlich hätte uns gar nichts Besseres passieren können", sagte sie augenzwinkernd.

Für den Burgfestbürgermeister Josef Lerzer, der beim Livestream als eine Art Außenkorrespondent durch das Programm führte, ist das riesige Interesse seitens der Bevölkerung und auch der lokalen Firmen ein gutes Beispiel dafür, "wie sehr alle hinter unserem schönen Heimatfest stehen". Trotzdem - oder gerade deswegen - waren sich alle einig, dass die Aktion eine einmalige Sache bleiben soll. "Nächstes Jahr feiern wir unser Burgfest hoffentlich wieder wie gewohnt live", sagte Hilpoltstein Bürgermeister Markus Mahl.

tis