München
Viertligisten machen mobil

12.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:22 Uhr

München - Mindestens 27 Fußball-Regionalligisten wollen "zum Ausgleich gewisser Ungerechtigkeiten" eine zweigleisige 3. Liga.

Auch die bayerischen Klubs 1. FC Schweinfurt, SpVgg Bayreuth und Viktoria Aschaffenburg gehören dazu. Hinter einem vierseitigen Antrag, den der Saarländische Fußball-Verband (SFV) beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) stellte, stehen Vereine aus allen fünf Regionalligen. Offenbar haben viele weitere ihre Unterstützung angedeutet.

"Ich denke, dass die Zahl der Unterstützer von der dritten bis zur fünften Liga am Ende im unteren dreistelligen Bereich landen wird", sagt Sportvorstand Thorsten Binder von Rot-Weiß Oberhausen: "Das kann man dann nicht mehr ignorieren. " Auch Geschäftsführer Marcus Uhlig von Rot-Weiss Essen rechnet mit breiter Zustimmung. "Wir wollen uns nicht mit der 3. Liga anlegen", sagt er. "Aber ich bin mir sicher: Im Falle einer Saison-Fortsetzung werden uns viele Drittligisten unterstützen, weil sie dann weicher fallen. "

Ob der DFB den Antrag annimmt und beim Außerordentlichen Bundestag am 25. Mai behandelt, ist noch offen. DFB-Vizepräsident Peter Frymuth hatte nach Bekanntwerden des Konzepts betont, dass sich der Ausschuss der 3. Liga kürzlich einstimmig auf den Fortbestand der eingleisigen Liga verständigt hatte. Binder zeigt Verständnis, dass man "die erst im Vorjahr erfolgte Struktur-Reform eigentlich nicht aufbrechen will. Aber wir haben besondere Zeiten, und deshalb sollten wir über alles nachdenken. Auch über Dinge, die vor ein paar Monaten noch undenkbar waren. "

Zweigeteilt biete die Liga die Möglichkeit längerer Einsatzzeiten für Nachwuchsspieler in der Drittklassigkeit, argumentiert die Gruppe. Durch diesen Posten sowie geringere Fahrt- und Reisekosten Spar-Potenziale. Und durch potenziell höhere Zuschauer-Zahlen bei mehr Derbys auch größere Einnahme-Möglichkeiten. Demgegenüber steht die Frage, wie sich die überschaubaren TV-Einnahmen von derzeit 842000 Euro pro Saison und Drittligist auf dann 36 statt bisher 20 Vereine verteilen lassen. "Dass die jetzigen Drittligisten keine finanziellen Verluste haben dürfen, ist ein schlagendes Argument", sagt Binder. Um das zu berücksichtigen, sei im Modell aber die künftige Verteilung durch eine Mehrjahrestabelle vorgesehen. Sollten die Vereine diesmal scheitern, würden sie sich nicht abschütteln lassen. "Aber wenn es nicht klappt, verfolgen wir es perspektivisch weiter. Denn so kann es nicht bleiben", sagt Binder.

dpa

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