Ebenried
Vierergespann übernimmt die Jagd

07.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:07 Uhr

Ebenried (rm) Im Mittelpunkt der Jagdversammlung des Gemeinschaftsjagdreviers Ebenried ist zunächst der kürzliche Tod des Jagdpächters Ludwig Gäbelein gestanden. Jagdvorsteher Hermann Schlierf hielt einen kurzen Nachruf auf ihn, der Jagdgenosse und Jagdpächter zugleich war.

Gäbelein hatte die Jagd nahezu 45 Jahre inne; 90 Jahre waren es sogar, dass die Familie Gäbelein die Ebenrieder Jagd betreute, denn auch der Vater von Ludwig Gäbelein war schon passionierter Jäger gewesen. Weil der Jagdpachtvertrag im nächsten Jahr ausgelaufen wäre, wurde in der Versammlung gleich eine Neuverpachtung beschlossen.

Toni Stadler, Schwiegersohn von Ludwig Gäbelein und bisher schon Mitjäger, erinnerte an das Versprechen, das sein Schwiegervater im Vorjahr gegeben hatte, auf den Rehwildbestand besonders zu achten und vor allem in dem Bereich mit aufwachsendem Wald intensiver zu jagen. Man wolle zu diesem Versprechen auch weiterhin stehen.

Auch Schlierf befasste sich mit den Aufnahmen zum neuen Verbissgutachten. Zwar sei der Verbiss auf 47 Prozent zurück gegangen, werde aber trotzdem noch als zu hoch beurteilt, so dass mit einer Erhöhung der Abschusszahlen gerechnet werden müsse.

In seinem Bericht legte der Jagdvorsteher dar, was im ablaufenden Jahr bewältigt worden war. So erinnerte er, dass am Regenrückhaltebecken fünf Kopfweiden gepflegt und am Grundbach einige Bäume gefällt wurden. Noch erledigt werden müssen Arbeiten am Gänsbuck, am Flüssel- und am Pitschenhofgraben.

Toni Stadler hatte zusammen mit Clemens Helbach, Klaus Knauer und Markus Horndasch beantragt, dass ihnen die Ebenrieder Jagd mit rund 1300 Hektar ab 1. April 2011 verpachtet werde. Alle vier waren bereits mit Ludwig Gäbelein auf der Jagd. Wie der Jagdvorsteher Schlierf bekannt gab, seien alle vier bereit, den Jagdpacht von 5000 Euro zu entrichten. Allerdings wollten sie für auftretende Wildschäden nur noch 50 Prozent zahlen, gedeckelt auf 1500 Euro im Jahr. Das häufige Auftreten von Schwarzwild lasse die Schäden überhaupt nicht mehr kalkulieren, auch wenn in der Vergangenheit die Schäden nicht riesig gewesen seien.

Jagdvorsteher Schlierf appellierte auch an die Jagdgenossen, potenziell gefährdete Ackerflächen in der Nähe von Wald möglichst nicht mit Mais zu bebauen. Auch in vielen anderen Jagdgenossenschaften sei es so, dass die Pächter nicht für den entstehenden Schaden haftbar gemacht werden, sagte Helbach. Unwidersprochen blieb dies bei einigen Jagdgenossen nicht, die forderten, dass dann die andere Hälfte aus der Jagdkasse bezahlt werden müsse. Bei der Abstimmung gab es einen großen Vertrauensbeweis für die künftigen Jagdpächter.

Schnell über die Bühne ging dann die Wahl des Jagdvorstands. Jagdvorsteher bleibt Hermann Schlierf, sein Stellvertreter Lorenz Lehner. Zu Beisitzern wurde Richard Schroll wiedergewählt, während Johann Kneißl an die Stelle von Willi Weglöhner rückte. Kassenführer ist Hans Hofbeck, Schriftführer Reinhold Mücke.