Geisenfeld
Vier Varianten fürs Klosterstadel-Areal

Am Freitag eröffnet Ausstellung zum Isek - GZ erläutert in vierteiliger Serie die vorgeschlagenen Projekte

15.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:57 Uhr
Eine der Varianten zur Neugestaltung des Geisenfelder Klosterstadelareals −Foto: SYSTEM (büro dragomir)

Geisenfeld (GZ) Was sind die geplanten Maßnahmen im Rahmen des Isek? Darüber kann man sich ab Freitag bei einer Ausstellung informieren. In einer vierteiligen Serie stellen wir ab heute die vorgeschlagenen Projekte vor, beginnend mit den Varianten zur Neugestaltung des Klosterstadelareals.

Wie wird sich die Geisenfelder Innenstadt in den nächsten zwei, drei Jahrzehnten entwickeln? Eine Richtschnur für zukünftige Maßnahmen ist das Entwicklungskonzept (Isek), das sich die Stadt in den zurückliegenden zwei Jahren vom Münchener Stadtplanungsbüro Dragomir hat erstellen lassen wird. Dem Geisenfelder Stadtrat wurde das Konzept bereits Anfang Dezember vorgestellt. Von Freitag bis Mitte Februar kann sich hier nun die Bevölkerung ein Bild machen, und zwar im Rahmen einer Ausstellung im Vorraum des Alten Rathauses. An sieben Tagen die Woche, jeweils von 8 bis 20 Uhr, werden hier für Interessierte sechs große Schautafeln bereitstehen. "Auf diesen werden die Ergebnisse der Bestandserhebung genauso vorgestellt wie die vorgeschlagenen Projekte - aufgeschlüsselt nach ihrer Dringlichkeit und ihrem Zeithorizont", berichtet Clara Berger, Projektleiterin beim Büro Dragomir. Zentrales Thema der Ausstellung würden dabei auch die vier Varianten zur Neugestaltung des Klosterstadelareals sein, wobei diese noch keinen "abschließenden Charakter" hätten, sondern vielmehr als "Planspiele" zu sehen seien.

Die Varianten A bis C gehen dabei von einem Abriss des Stadels und einem Neubau aus, die Variante D von einer Sanierung des Stadels, was freilich vom Bürgermeister und der großen Stadtratsmehrheit strikt abgelehnt wird. Alle Alternativen sehen den Bau einer Tiefgarage vor, die bei der Variante D kleiner ausfallen würde. Hier die Grundzüge der vier Alternativen, über die der Stadtrat heuer zu entscheiden hat.

Variante A: Diese schlägt einen L-förmigen Neubau vor. Er ist so angeordnet, dass nach Norden durch die Bestandsgebäude des Klosterbräu und der Sparkasse ein Platz gefasst wird und nach Süden eine Gasse zwischen Klostergasse und Leonhard-Cranz-Gasse entsteht. Die kleingliedrige Gebäudestruktur in der neu geschaffen Gasse ermögliche eine vielfältige Nutzungsstruktur, die sich an den Bestand auf der Südseite der Gasse mit den dortigen Geschäften anlehnt, so das Planungsbüro. Der neu geschaffene zentrale Platz habe das Potenzial, ein Treffpunkt für die Bevölkerung zu werden. Er eigne sich gut, um Freischankbereiche von gastronomischen Betrieben einzurichten. In Punkte Tiefgarage sieht diese Variante eine Zufahrt über die Rathausstraße und den Marienplatz sowie eine Abfahrt über die Klostergasse vor.

Variante B: Bei dieser schließt sich der Neubau direkt an das Klosterbräu-Gebäude, womit ein geräumiger Hof geschaffen wird, der vom Stadtplatz aus über die Passage des Klosterbräu sowie von der Rathausstraße aus erreichbar ist. Eine Wahrnehmung des Hofes von außen bleibt so gewährleistet, heißt es. Der für Veranstaltungen nutzbare Innenhof könne, wie bei der Variante A, durch Freischankbereiche von gastronomischen Betrieben belebt werden. Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage werden bei dieser Variante über die Rathausstraße und den Marienplatz abgewickelt, der Verbindungsweg zwischen Klostergasse und Leonhard-Cranz-Gasse wäre breiter als in Variante A.

Variante C: Die Variante C sieht einen Neubau vor, der die Kubatur des alten Stadels aufgreift. Die Nebengebäude werden alle entfernt, und ein neuer Verbindungsbau verknüpft das Gebäude des Klosterbräus mit der bestehenden Gebäudezeile am Sinnesgarten. So entsteht eine Freifläche, die mit dem bestehenden Klosterhof in direktem Zusammenhang steht. Die neue Freifläche liegt deutlich höher als der jetzige Klosterhof. Dieser Höhenunterschied könne für eine fast ebenerdige Zufahrt in die Tiefgarage genutzt werden, führt das Planungsbüro aus. Die Freifläche darüber könne als Außenbereich für neue Nutzungen im Stadel zur Verfügung stehen oder zur Erholung der Bevölkerung gestaltet sein. Genauso wie in Variante B wird die Tiefgarage über die Rathausstraße und über den Marienplatz an- und abgefahren.

Variante D: Diese geht von einer Sanierung und einem Erhalt des Stadels aus. Ein neuer, moderner und möglicherweise gläserner Anbau vergrößere die Geschossfläche und ermögliche die Erschließung des Obergeschosses. Dieses könnte für einen größeren Veranstaltungssaal genutzt werden, während das Erdgeschoss für eine Bücherei geeignet wäre. Die Tiefgarage könne aufgrund der Sanierung nicht unter dem Komplex liegen und werde mit geringerer Kapazität als in den anderen Varianten südlich des Stadels eingeplant, heißt es. Eine Zufahrt wäre hierbei wieder über die Rathausstraße und eine Abfahrt über die Klostergasse angedacht. Ergänzende Neubauten, die sich direkt an die Bestandsgebäude anschließen, schaffen eine Verbindung zur Leonard-Cranz-Gasse. Die so entstehende Freifläche südlich des Stadels stünde wieder in direktem räumlichen Kontext zum gegenüberliegenden Klosterhof.