Ingolstadt
Vier Tische, viele Ideen und ein Schoko-Donut

Aus verschiedenen Blickwinkeln nähern sich die Bürger dem Theatergroßprojekt

10.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Ingolstadt (mms) Beim zweiten Bürgerforum zu den Kammerspielen am vergangenen Samstag hatten die Bürger wieder die Gelegenheit, ihre Ideen einzubringen. Und sie machten rege Gebrauch davon.

Das Konzept hatte Architekt Markus Omasreiter vorbereitet. Es sah vier Thementische vor. An jeder Station saßen zwei Experten, die mit den Bürgern diskutierten und Ideen notierten. Dazu waren die Tische mit beschreibbarer Folie bedeckt. Die Entwürfe der Architekten konnten auf Ausdrucken über einen Stadtplan des Theaterareals gelegt werden, sodass auch für Laien die verschiedenen Szenarien anschaulich dargestellt wurden.

"Wir haben uns bewusst dafür entschieden, über grundsätzliche Themen zu diskutieren und nicht über einzelne Entwürfe", sagte Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle. Sie war zufrieden mit der Resonanz. Die vier Tische waren voll belegt und es wurde rege diskutiert - "nicht schlecht für einen Adventssamstag", sagte Preßlein-Lehle.

Doch bevor es ans Eingemachte ging, brachten eine Handvoll Ensemblemitglieder des Theaters ein musikalisches Ständchen dar. Denn Alt-OB Peter Schnell, der sich interessiert an den Diskussionen beteiligte, feierte an diesem Samstag Geburtstag, und die Theaterleute ließen es sich nicht nehmen, zu gratulieren. Ein Teelicht und einen "selbst gebackenen" Schoko-Donut gab es obendrein. Und so begann das Bürgerforum gleich in einer entspannten Atmosphäre.

Dabei zeigte sich schnell, dass die vier Themenbereiche Stadtraumqualität, Theaterbetrieb, Stadtsilhouette/Denkmalschutz und Stadt/Donau nicht strikt voneinander zu trennen sind. Moderator Omasreiter hatte Fragen vorbereitet für den Fall, dass der Einstieg in die Runde etwas schleppend anläuft, doch das war gar nicht nötig. Die Bürger hatten kaum Platz genommen, da wurden die Experten gleich mit Fragen, Anregungen, Ideen, Kritik und Vorschlägen konfrontiert. Die bunten Notizzettel, auf denen alles festgehalten werden sollte, wurden immer mehr.

Darüber verlief die Zeit wie im Flug, und die angedachten 15 Minuten pro Thema - dann sollte gewechselt werden - reichten kaum aus. Am Ende wurden alle Einwürfe zu einem Thema gesammelt und die Experten trugen die Quintessenz im Plenum vor. Dabei wurde deutlich, dass viele Bürger das 30-Millionen-Projekt als Chance sehen, die Donau mehr ins Rampenlicht zu rücken. Sie wünschen sich ein Kulturzentrum, prall gefüllt mit Leben. So bedeutend das Stadttheater, also der Hämer-Bau, auch sein mag, wurde doch immer wieder Kritik und Unverständnis geäußert über die Urheberrechte. Ein ums andere Mal musste die Vertreterin Marisia Conn erläutern, unter welchen Umständen sie sich einen Anbau - wenn überhaupt - vorstellen kann.