Schrobenhausen
Vier Schläge bis zur ersten Maß

Vize-Bürgermeisterin Inge Eberle spuckt in die Hände und zapft zur Eröffnung des Volksfestes an

08.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:34 Uhr

Versuchs mal mit Verstärker - hat sich Josef Plöckl wohl gedacht, doch das Handgerät knarzt und knackt. Trotzdem zieht es der Volksfest-Mitorganisator auf dem Lenbachplatz mit dem Mikro durch.

Schrobenhausen (kx) Es ist vollbracht: Genau vier Hiebe hat Schrobenhausens amtierende Bürgermeisterin Inge Eberle am Freitagabend gebraucht, um das erste Fass Festbier anzuzapfen. Damit begann das zehntägige Volksfest an der Aichacher Straße.

Das Holzfass steht bereits auf der Bühne im Zelt von Festwirt Christian Krämmer. Dort, wo einen Abend zuvor noch Hunderte Fußballfans das EM-Aus der deutschen Nationalmannschaft gegen Gastgeber Frankreich live erleben mussten, warten am Freitagabend nicht ganz so viele Menschen auf ein ganz anderes Spektakel: Umringt von Festveranstalterin Martha Stief, einigen Schrobenhausener Stadträten und Bürgermeistern aus der Umgebung sowie weiteren Ehrengästen nimmt Schrobenhausens stellvertretende Bürgermeisterin Inge Eberle den Schlägel zur Hand und klopft ordentlich auf den Zapfhahn.

Gleich nach dem ersten Schlag spritzt das Augustiner Bier auf den Boden. Eberle holt noch dreimal aus, trifft. Franz Höcht von der Augustiner Brauerei übernimmt das Zapfen des Festbieres und verteilt die ersten Krüge auf der Bühne. Eberle ruft inzwischen ins Mikrofon: "O'zapft is!" Gemeinsam wird angestoßen.
 

Volksfest-Mitorganisator Josef Plöckl versucht zuvor noch ein bisschen die Stimmung anzuheizen: "Der stellvertretende Landrat flüstert der stellvertretenden Bürgermeisterin leise ins Ohr, wie es geht." Alois Rauscher lächelt und geht auf die Bühne. "Frau Eberle, auf geht's", fordert Plöckl das amtierende Stadtoberhaupt auf, die Bühne zu erklimmen, "in die Hände gespuckt." Das lässt sich Eberle nicht zweimal sagen und deutet auf dem Weg durchs Festzelt die gewünschte Geste an - und lächelt.

Von den rund 20 Vereinen und Verbänden, die vom Lenbachplatz zum Volksfestplatz marschiert sind, bekommen das nicht viele mit. Etliche haben sich im Biergarten des Festzeltes einen Platz gesucht, wo ein bisschen erfrischender Wind weht. Das merkt auch Plöckl: "Die ersten 500 sind gleich draußen geblieben."

Dass Plöckl auch ohne Mikrofon gut bei Stimme ist, beweist er auf dem Lenbachplatz. Gegen 18.20 Uhr treibt er die illustre Schar zum Abmarsch an. Dazu bedient er sich eines Mikrofons nebst kleinem Handverstärker. Der knarzt und hat Aussetzer. Aber Plöckl kann's auch ohne und rät allen laut stark vor dem Abmarsch, sich noch zu versorgen: "Geht's her und holt's euch ein Bier!" Das tun noch etliche - schließlich ist es kostenlos. Die Maß Festbier im Zelt kostet heuer 7,80 Euro. Wer lieber Weizen mag, kann im Schwarzwaldhäusl bei Gutmann vorbeischauen.

Der Festplatz öffnet an allen Tagen um 14 Uhr, mit zwei Ausnahmen: An den beiden Sonntagen beginnt der Betrieb bereits um 9 Uhr und am Donnerstag ist das Festzelt wegen des Seniorentages schon um 12 Uhr geöffnet. Auf dem Festplatz stehen für Besucher kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Wenn die rund 5000 Quadratmeter besetzt sind, können Festbesucher auf den Parkplatz des Landwirtschaftsamtes oder den Busbahnhof am Bürgermeister-Stocker-Ring ausweichen.