Ingolstadt (dno) Nichts für schwache Nerven war der zehnte Spieltag der Bezirksliga Oberbayern Nord. Vor allem in Kösching bekamen die Zuschauer ein spektakuläres Spiel zu sehen. Die Elf von Trainer Sasa Miskovic gewann in Unterzahl eine schon verloren geglaubte Partie doch noch. Nach einem 0:2-Rückstand hieß es am Ende 3:2 (2:2) für die Rothemden.
Auch der SV Manching lag gegen den Aufsteiger TSV Hilgertshausen zwischenzeitlich zurück, doch Holm & Co. verließen als 3:2 (1:0)-Sieger den Platz. Der vielumjubelte Siegtreffer fiel erst drei Minuten vor dem Ende. Auf einen Abstiegsplatz ist der SV Karlshuld (0:1-Niederlage gegen die SpVgg Altenerding) abgerutscht und der TSV Oberhaunstadt unterlag im Stadtderby dem Türkisch SV Ingolstadt mit 1:2 (1:2). In einer emotionsgeladenen Partie gab es vier Platzverweise.
SV Karlshuld – SpVgg Altenerding 0:1 (0:1): Über 80 Minuten lang machten die Hausherren das Spiel und hatten auch mehrere "Hochkaräter". Doch am Ende standen sie erneut mit leeren Händen da. "Das ist eine ganz ganz bittere Niederlage", kommentierte ein enttäuschter Karlshulder Spielertrainer Markus Mattes die sechste Saisonpleite und das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz. Das 0:1 war umso ärgerlicher, da sich in der entscheidenden Szene zwei Karlshulder Spieler gegenseitig behinderten und Sebastian Kressierer somit keine Mühe mehr hatte, zur Altenerdinger Führung einzuschieben (47.). Davor und danach vergaben Markus Hofer (4./60.) und Martin Groh (37./63.) jeweils gute Chancen. In der letzten halben Stunde war von Altenerding wenig zu sehen und die Grünhemden kämpften um jeden Ball. Doch auch Christoph Fischer hatte in der 85. Minute kein Glück. Seinen Schuss lenkte SpVgg-Keeper Markus Listl mit einer Glanzparade zur Ecke. Und als dann doch noch ein Tor für den SVK fiel, zählte es nicht. Ein aus Sicht der Hausherren regulärer Kopfballtreffer von Fischer wurde von Schiedsrichter Thomas Buchner nicht gegeben.
SV Karlshuld: Falter, Hahn, Steiniger, Fischer, Weggler (40. Schmalzl), Detter (60. Eberle), Glasnek, Baumgärtner, Krasniqi (80. Mattes), Hofer, Groh.
SV Manching – TSV Hilgertshausen 3:2 (1:0): Der bärenstarke Aufsteiger aus Hilgertshausen störte durch enorme Laufbereitschaft und gezieltes Pressing von Beginn an den Spielfluss der Hausherren. Die Holm-Truppe konnte sich erst nach rund einer halben Stunde vom Druck befreien und hatte Glück, dass Stefan Prunitsch zuvor nur den Pfosten traf (15.). Als Marcel Fuhrmann kurz vor der Pause zwei Gegenspieler und auch noch Torwart Benjamin Vohberger verlud, stand es 1:0 (38.). Doch nach dem Wechsel schlugen die Gäste zurück. Mit einem Doppelpack (55. und 61.) drehte der Hilgertshausener Stürmer Prunitsch die Partie. Wütende Angriffe der Manchinger folgten und bereits in der 66. Minute gelang Matthias Lang per Freistoß der 2:2-Ausgleich. Die Gäste störten nun die Offensivbemühungen des SVM immer wieder durch Foulspiele im Mittelfeld und als Prunitsch an der Mittellinie den Manchinger Spielführer Cenker Oguz von hinten umsäbelte, zückte der Schiedsrichter die Rote Karte (84.). Die nummerische Überlegenheit wussten die Hausherren zu nutzen und Spielertrainer Torsten Holm markierte nur drei Minuten später den vielumjubelten 3:2-Siegtreffer. "Nach dem Rückstand haben wir eine tolle Moral gezeigt, an uns geglaubt und deshalb auch verdient gewonnen", so das Fazit des Matchwinners.
SV Manching: Haas, M. Lang, Titan, Oguz, Özler (65. Bauer), Bielicz, Mayer (85. Burchard), Bezgin (60. Strasser), Holm, Fuhrmann, Schweiger.
TSV Oberhaunstadt - Türkisch SV Ingolstadt 1:2 (1:2): Ein bis zum Schluss spannendes und in der Endphase hektisches Spiel sahen die rund 200 Zuschauer im Stadtderby. Die Hausherren wurden dabei ihrer Favoritenrolle nicht gerecht. "Wir waren zu nervös, zu zurückhaltend und hatten viele Ballverluste", so TSV-Coach Güngör Gürses. Kurzum: "Wir haben nicht das gespielt, was wir können." Mujdat Karagöz per Foulelfmeter (11.) und Onur Keskin (20.) hatten die Zolneczko-Truppe früh in Führung gebracht. Erst danach kam der TSV etwas besser ins Spiel und in der 35. Minute auch zum Anschlusstreffer. Daniel Fries verwandelte einen an Maximilian Kopold verursachten Foulelfmeter zum 1:2. Im zweiten Spielabschnitt drängten die Hausherren auf den Ausgleichstreffer. Sie waren zwar die spielbestimmende Mannschaft, doch der letzte Pass kam nicht an und somit waren keine nennenswerten Torchancen zu verzeichnen. "Wir sind hinten sicher gestanden", meinte Zolneczko und sprach deshalb von einem verdienten Sieg, zumal seine Elf auch ein paar gute Kontermöglichkeiten zum 3:1 vergab. Tumultartige Szenen gab es dann noch in der Nachspielzeit beziehungsweise nach dem Spielende: Die Oberhaunstädter Christoph Ampferl und Daniel Fries sahen die Ampelkarte und ihr Mitspieler Sebastian Richter, der schon ausgewechselt auf der Bank saß, sah wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte. Die Partie war bereits abgepfiffen als der Referee erneut in seine Tasche griff. Türkisch SV-Spieler Hakki Yüksel hatte seinen Gegenspieler mit beiden Händen weggeschubst.
TSV Oberhaunstadt: Honetschläger, W. Fries, Meyerhofer, Wilfling, Maurer, D. Fries, Richter (60. Bast), Kopold (75. Wieczorek), Ampferl, Rauf, Newald.
Türkisch SV Ingolstadt: Hirschmann, A. Erbas (65. Bas), E. Erbas (90. Hüdaverdi), Keskin, Nemeth, Karaka (80. Henki), Tufan, Yüksel, Karagöz, Özcan, Tölcseres.
