Ingolstadt
Vier Aufrechte sollen’s richten

25.11.2010 | Stand 03.12.2020, 3:25 Uhr

Bescheidene Bäume: So wird die Südseite des Rathausplatzes wohl künftig aussehen. Die Computersimulation stammt von dem Architekturbüro Auer und Weber.? Repro: DK

Ingolstadt (rh) Ob das Rathaus mehr Grüne braucht, entscheiden die Wähler in gut drei Jahren. Ob der Rathausplatz mehr Grün braucht, ist umstritten. In Leserbriefen und auf Bürgerversammlungen klagen die Ingolstädter immer wieder über die Steinwüste zwischen Sparkasse und Moritzstraße.

In den politischen Gremien will die Mehrheit aber von einer größeren Pflanzaktion nichts wissen. Immerhin vier Platanen sollen es sein, die einen grünen Akzent auf der Granitpflasterfläche setzen. So lautete auch die Empfehlung im Gestaltungsbeirat vor zwei Wochen. Die Architekturberater hatten sich mit Vorschlägen des Büros Auer und Weber befasst, das damals auch für die Renovierung des Neuen Rathauses und die Neugestaltung des Rathausplatzes verantwortlich war.

Auer und Weber lieferten mehrere Vorschläge, unter anderem Einzelbäume vor dem Alten Rathaus oder mehrere Bäume auf dem Platz verteilt zusammen mit einer Wasserfläche. Doch für Ludwig Wappner, den Vorsitzenden des Gestaltungsbeirates, steht fest: "Das ist kein Platz für eine Dorflinde." Die Expertenrunde empfahl der Stadt, sich auf eine Reihe mit vier Platanen bescheidener Größe zwischen Sparkasse und Bushaltestelle Moritzstraße zu beschränken.

"Grüne Plätze sind ohnehin in Sichtweite vorhanden", fasste Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle das Votum des Beirates zusammen. Zum Beispiel am Viktualienmarkt. Aber auch am Paradeplatz, an der Hohen Schule und am Carraraplatz, der von streng zugeschnittenen Platanen geprägt wird.

"Bitte keinen Baum vor dem schönen Alten Rathaus", flehte Manfred Schuhmann (SPD), als sich diese Woche der Planungsausschuss des Themas annahm. Doch die Zahl 4 scheint sich längst in den Köpfen der Stadtpolitiker festgesetzt zu haben. FW-Mann Hans Stachel ist für die Platanen unten an der Sparkasse, auch Hans Achhammer (CSU). Wenn der Bezirksausschuss Mitte – er tagte gestern Abend – ebenfalls mitspielt, werden bald die Stadtgärtner kommen.