Ingolstadt
"Vieles ist richtig gemacht worden"

30.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:03 Uhr

DGB-Regionsvorsitzender Karl-Heinz Katzki im Historischen Sitzungssaal der Stadt Ingolstadt: Am Vorabend des 1. Mai forderte er von den Gewerkschaftsvertretern, die richtigen Schlüsse aus der Krise zu ziehen. - Foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Die Erleichterung war den Teilnehmern des Gewerkschaftsempfangs am Vorabend des 1. Mai ins Gesicht geschrieben. Unerwartet gut hat die Region die Krise überstanden. "Ich gehe von einer Fortsetzung des Trends aus", sagte Oberbürgermeister Alfred Lehmann (CSU) am Freitagabend.

Anlass der guten Laune waren die neuesten Arbeitsmarktdaten, die die Bundesagentur diese Woche veröffentlichte und die Ingostadt mit einer Quote von 3,1 Prozent bundesweit auf Platz zwei brachte. Das Instrument der Wirtschaftsförderung habe sich bewährt, erklärte der OB. Rund 270 Millionen Euro an öffentlichen Mitteln seien in der Krise in den Standort Ingolstadt geflossen, "um den Bürgern eine anständige Perspektive und gute Arbeitsplätze zu erhalten", erklärte Lehmann.

In Ingolstadt sei "vieles richtig gemacht" worden, pflichtete ihm der Ingolstädter DGB-Vorsitzende Karl-Heinz Katzki bei. Um den guten Trend aufrecht zu erhalten, müssten aber die richtigen Schlüsse aus der Krise gezogen werden, forderte der Regionsvorsitzende mit Blick auf die Griechenland-Krise, die ihm zufolge wiederum "von Spekulanten herbeigeführt" worden sei.

Katzki brach zudem eine Lanze für den Verbleib der Arbeitsagentur in Ingolstadt und warnte vor einem Abzug nach München, wie es derzeit "gerüchteweise" zu hören sei. Gerade beim Instrument der Kurzarbeit habe sich erwiesen, wie wichtig die Zusammenarbeit während der Krise war.

Ein wenig Wasser in den Wein der guten Nachrichten schüttete Johann Horn, der erste Bevollmächtigte der IG-Metall. Als "äußerst kritisch" sah er die rasante Zunahme der unsicheren Beschäftigungsverhältnisse an. Die Zahl der Leiharbeiter sei bundesweit auf einem Höchststand angelangt, erklärte er. "Statt Produktionsspitzen abzudecken, ersetzen sie nach und nach die Stammbelegschaft", warnte Horn und forderte "gleichen Lohn für gleiche Arbeit".