Wolnzach
Vielerlei Blickwinkel

Zwölf Gemeindebewohner engagieren sich im Isek-Beirat - Erstes Treffen zum Thema "Wohnen"

15.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:39 Uhr
Der Isek-Beirat hat schon einmal getagt, nächstes Treffen ist am 15. November. −Foto: Bauamt

Wolnzach (WZ) Wohnen in Wolnzach - wie soll das aussehen? Lieber im Doppel- oder Reihenhaus, in der Wohnung oder im eigenen Häuschen? Wo liegen die Vor- und wo die Nachteile? Spritzig, kreativ und sehr engagiert hat sich der neu gegründete Isek-Beirat mit diesem Thema auseinandergesetzt. Zwölf Beiratsmitglieder wurden aus rund 40 Bewerbungen ausgewählt, das erste Treffen hat bereits stattgefunden und alle sehr motiviert.

"Es war super." So beschreibt Bauamtsleiterin Doris Schneider diese erste Zusammenkunft, das Kennenlernen und Sich-Finden dieses Isek-Beirats. Über 40 Personen aus Wolnzach und den Ortsteilen hatten sich dafür beworben - doch eine stattliche Zahl, bedenkt man, dass es darum geht, aktiv mitzuwirken. Zwölf Beiräte wurden ausgewählt - und das ist offensichtlich recht gut gelungen: "Wir sind ein bunter Haufen", beschreibt beispielsweise Sepp Aigner seine Beiratskollegen. Aigner ist einer von ihnen, mit seinen 67 Jahren der älteste Mitgestalter und Ideengeber, und auch noch Ortsteilvertreter. Gerade diese Mischung sei es, die er als sehr fruchtbringend empfindet: "Dieser Austausch gerade mit Leuten, die ich zuvor nicht kannte, ist sehr interessant." Wie sehen jüngere Menschen das Leben und Wohnen in Wolnzach, wie Alteingesessene, wie Zugezogene, wie die, die in Ortsteilen leben? "Ich mache da mit, weil mir Wolnzach am Herzen liegt und ich gerade auch als Ortsteilbewohner stolz sein möchte auf meine Heimatgemeinde", beschreibt er, warum er sich im Beirat gerne einbringt. Richard Eibel junior ist ein Vertreter der jüngeren Generation, 33 Jahre alt, und auch begeistert dabei: "Ich sehe das als gute Möglichkeit, mitgestalten und eigene Gedanken und Sichtweisen einbringen zu können", sagt der Wolnzacher. Im Marktkern gäbe es "einigen Handlungsbedarf", schön sei die Aussicht, "vielleicht einmal sagen zu können, das habe ich mit bewirkt."

"Nicht schimpfen, sondern mitmachen", deshalb hat sich Gregor Dierl aus Geroldshausen für den Isek-Beirat beworben und ist froh, ausgewählt worden zu sein. Das erste Treffen beschreibt auch der 63-Jährige als "hochinteressant" und "sehr, sehr positiv". Gerade in Zeiten, in denen immer von Politikverdrossenheit die Rede sei, sei so ein Beirat eine ideale Möglichkeit, sich aktiv einbringen zu können. Auch Dierl ist aus dem ersten Isek-Treffen hochmotiviert nach Hause gegangen - mit vielen Ideen und Gedanken zum nächsten Treffen, das für den 15. November angesetzt ist. "Die Mischung der Leute ist wirklich sehr gut gelungen", sagt er. "Ich denke, wir können gemeinsam da viele Ideen erarbeiten."

"Wohnen in Wolnzach" war Thema der ersten Zusammenkunft, in der die Teilnehmer beispielsweise gemeinsam Vor- und Nachteile des Lebens in einem Doppel-, Reihen-, Mehrfamilien- oder Einzelhaus diskutierten - und ihre Sicht der Dinge dazu schilderten. Interessant für alle dabei war die unterschiedliche Sicht und Erwartungshaltung beispielsweise jüngerer Gemeindebürger gegenüber den Älteren - und das ist es laut Isek-Fachplanerin Barbara Hummel ja auch, was diesen Beirat ausmacht: "Die Bürger als Experten ihres Ortes sollen aktiv am Entstehungsprozess des Isek beteiligt werden." Das erste Treffen sei sehr gut gelaufen.

Nur eine ganz kleine Nebenrolle hat bei diesem ersten Treffen übrigens der Wolnzacher Bürgermeister Jens Machold gespielt: Da der Isek-Beirat ausdrücklich kein politisches Gremium ist, begrüßte er lediglich die Beiratsmitglieder, dankte ihnen für ihr Engagement - und musste dann wieder gehen, damit der Beirat seine Ideen und Gedanken frei entwickeln konnte. Die Entscheidungsgewalt am Ende liegt beim Marktgemeinderat.

Karin Trouboukis