Vohburg (las) Hocheffizient, umweltfreundlich und technisch auf dem allerneusten Stand der Dinge: Mit der deutlich erweiterten und komplett umgebauten Kläranlage Vohburg wurde am vergangenen Wochenende ein Projekt eingeweiht, das Bürgermeister Martin Schmid, sein Amtskollege Karl Huber aus Ernsgaden (die Gemeinde leitet ebenfalls in die Anlage ein) und stellvertretender Landrat Anton Westner in den höchsten Tönen lobten und das von den Experten des Ingenieurbüros als die "Weiterentwicklung eines Pilotprojekts" bezeichnet wurde.
Unter fachkundiger Führung des Ingenieurbüros sowie der Kläranlagen-Mitarbeiter durften sich nach Festreden und Segnung auch die Bürgerinnen und Bürger anschauen, was genau da nun am Vohburger Ortsrand direkt im Anschluss an den Bauhof entstanden ist. Und das ist nicht weniger als eine hochmoderne Anlage, die nach dem neusten Stand der Technik nicht nur Wasser klärt, sondern auch noch Strom und Wärme erzeugt. Aufgrund einer Machbarkeitsstudie, die der Stadtrat Vohburg vor wenigen Jahren anfertigen ließ, fiel schließlich die Entscheidung, die Anlage technisch völlig neu zu gestalten und dabei in Zukunft auf die anaerobe Klärschlammverwertung zu setzten.
Der vorgeklärte Klärschlamm wird hier eingedickt und in den Faulturm eingeleitet. Dort entsteht aus dem Klärschlamm Methangas. Dieses wird in einem Blockheizkraftwerk zum Betrieb eines Verbrennungsmotors verwendet. Der Motor treibt einen Elektrogenerator an, welcher Strom erzeugt. Das Kühlwasser für diesen Motor wird zum Heizen des Maschinenhauses der Kläranlage selbst und zur Beiheizung des nahe gelegenen Bauhofs verwendet. Der Elektrogenerator wird zukünftig rund 50 Prozent des benötigten Strombedarfs für die Kläranlage selbst erzeugen. Es werden rund 150000 kWh Strom erzeugt, was einer jährlichen CO2-Einsparung von rund 100 Tonnen und rund 30000 Euro entspricht. Zudem entstehen deutlich weniger Methan und Lachgas. Beides sind Stoffe, die sogar noch umweltschädlicher sind als CO2.
Die zu entsorgende Klärschlammmenge reduziert sich um rund 30 Prozent, was einer Kostenminderung bei der Entsorgung von rund 50000 Euro pro Jahr entspricht.
Da die Anlage nun deutlich größer konzipiert ist als die bisherige schreibt der Gesetzgeber zusätzliche Reinigungsziele vor. Diese werden durch den Einbau einer Phosphateliminationsanlage umgesetzt. Auch das ist ein Pluspunkt für die Umwelt.
Aber auch aus Sicht der Stadtentwicklung birgt die neue Anlage Vorteile: Mit ihren nun 14000 Einwohnergleichwerten (die Stadt kann also noch größer werden) weiß man sich in Vohburg für die nächsten Jahre und Jahrzehnte gerüstet.
Zu den Kommentaren