Ochsenfeld
Viele Themen beim BBV

Gebietsversammlung in Ochsenfeld Nationalpark, Nährstoffverordnung, Schweinepest

17.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Ochsenfeld (fun) 60 Bäuerinnen und Bauern informierten sich bei einer Gebietsversammlung des Bayerischen Bauernverbandes in Ochsenfeld beim Schißlerwirt aus erster Hand. Dazu waren Kreisobmann Josef Kroll, Tobias Vogl und Erika Meyer von der Geschäftsstelle gekommen.

Kroll begrüßte es, dass die Neuwahlen in den Orten gut über die Bühne gingen: 126 Obmänner und 120 Ortsbäuerinnen werden den Verband repräsentieren. In sieben Gebietsversammlungen wurden weit über 300 Teilnehmer angesprochen. Besonders brennt es den Referenten zufolge im Raum Ingolstadt-Neuburg wegen eines möglichen Nationalparks. "Die Politik redet hier mit zwei Zungen", sagte Kroll. Erika Meyer ergänzte: "Wie will Neuburg eine neue Donaubrücke bauen und Ingolstadt den Verkehr um die Stadt neu regeln, wenn diese Bereiche im Nationalpark sind und Veränderungen ausgeschlossen werden."

Tobias Vogl legte Daten zur neuen Nährstoffverordnung dar. Hier müssten nun zwingend vor der Saison bereits die notwendigen Maßnahmen zur Versorgung der folgenden Frucht aufgezeichnet werden. Probleme bereiten derzeit die noch fehlenden technischen Voraussetzungen durch die Landesanstalt für Pflanzenbau: Hier wurden Programme zur schnellen Abwicklung und Dokumentation versprochen. Besonders zwickt hier viele Viehbetriebe die Vorgaben zur Lagerung der Gülle oder des Biogassubstrates von bis zu neun Monaten. Betriebe unter 15 Hektar sind von den Vorgaben zur Dokumentation befreit. Erika Meyer sieht den BBV vor ständig neuen Herausforderungen. Die neuen Vorgaben für die Agrarpolitik der nächsten Jahre, die bereits diskutiert werden, nannte sie ein "Dokumentationsmonster". Meyer warnte davor, die Diskussion über "große Betriebe" in der EU zu führen. Hier werde verwechselt, das der normale bayerische für den EU-Durchschnitt bereits ein großer Betrieb sei. Lob gab es hingegen etwa für die Einführung der Junglandwirteförderung: Sie sei ein Instrument, den Einstieg in den Betrieb, der oft mit hohen Investitionen verbunden sei, zu erleichtern. Zum Stichwort "Afrikanische Schweinepest" sagte Meyer, dass es wichtig sei, die Bevölkerung zu sensibilisieren, um Einschleppungen zu verhindern. Denn beim Ausbruch in Deutschland werde der Exportmarkt zusammenbrechen, die Zeche würden die Mäster zahlen. Die Folge seien Betriebsschließungen.

Der Tag des "offenen Hofes" werde heuer am 10. Juni stattfinden. Hier hätten sich die Betriebe Willi Brems (Ziegelhof) und Johannes Scharl (Häringhof) für die Eröffnung zur Verfügung gestellt. Am morgigen Freitag, 19. Januar, beginnt um 9 Uhr beim Jägerwirt in Walting die letzte der sieben Informationsversammlungen des BBV.