Obermässing
Viele musikalische Geschenke des Himmels

Obermässinger Grundschüler gestalten gelungene Weihnachtsfeier mit Liedern, Gedicht und Musical

14.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr

Foto: Volker Luff

Obermässing (luf) Gleich mehrere Sitzreihen sind in der Schulturnhalle in Obermässing mit Kindern und Jugendlichen besetzt, die dem Grundschulalter erkennbar entwachsen sind. Es sind Ehemalige, die gerne zur Weihnachtsfeier wieder einmal hereinschauen. Aus gutem Grund, wie die Elternbeiratsvorsitzende Marina Engelhardt treffend erklärt: "Weil sie sagen, es war eine schöne Zeit, weil hier eine sehr familiäre Atmosphäre herrscht." Doch ist auch an dieser Schule nicht alles golden, was glänzt - was aber nicht an den Kindern liegt. Die Eltern sind es, die laut Engelhardt sich ruhig an Aktivitäten wie den Feiern in der Schule zahlreicher beteiligen dürften - "das ist mein Weihnachtswunsch".

Das aber ist schon genug der Kritik an einem Abend, der tatsächlich dazu angetan ist, "vom Weihnachtsstress ein bisschen runterzukommen", wie es sich der Schulleiter Christian Hobauer eingangs wünscht. Die kleine Schule ist bekannt dafür, sich zu vielerlei Gelegenheiten musikalisch gekonnt ins Zeug zu legen. Auch diese Weihnachtsfeier bildet keine Ausnahme. Hobauer selbst gibt die Richtung vor, als er zunächst fragt, wer sich den auf Geschenke freue - natürlich gehen alle Finger in die Höhe - und der Schülerin Elena ein hübsch dekoriertes Päckchen überreicht. Sie packt es aus und hält statt eines Spielzeugs ein Blatt in die Höhe mit der Aufschrift: "Das Geschenk des Himmels." Genau darum geht es beim Weihnachtsfest.

Die Vorlage greift Bürgermeister Manfred Preischl sogleich auf. Denn auch die Kinder selbst seien Geschenke des Himmels, sagt er, "Geschenke, die wir nicht mehr umtauschen wollen". Der Stadtchef kommt war nicht als Himmelsbote - "ein Christkind schaut anders aus" -, doch hat auch er eine Überraschung in petto. Die Schule habe sich einen Hausmeister gewünscht, erzählt Preischl. Und den bekommt sie nun auch ab Januar. Wolfgang Schmidt, der im Gredinger Bauhof beschäftigt ist, werde einen Teil seiner Arbeitszeit dazu nutzen, in der Grundschule nach dem Rechten zu sehen. Hobauer verkündet noch, dass die Schule von der Raiffeisenbank Greding-Thalmässing eine Spende von 1000 Euro bekommen habe. Angesichts solcher Geschenke gebe es nur eine Konsequenz: "Jetzt müsst ihr etwas dafür tun", fordert Hobauer seine Schüler lächelnd auf.

Die lassen sich nicht zweimal bitten. Die Erstklässer haben das Gedicht "Der Advent ist da" einstudiert, einzelne Strophen werden von einzelnen Schülern vorgetragen, den Refrain sagen alle kräftig auf. Goldig zu sehen, wie manche der Jüngsten, lautlos auch die Strophen aufsagen, die sie nicht selbst laut sprechen; nur die Lippen bewegen sich, der Eifer steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Die Zweitklässer glänzen mit einem Lied, bevor erneut Rektor Hobauer das Wort ergreift.

"Was kann es Schlimmeres geben, als dass am Tag der Aufführung eine Hauptdarstellerin krank wird", fragt er ins Auditorium. So geschehen bei der AG Schulspiel, die sich im Folgenden aber nicht aus dem Konzept bringen lässt. Schließlich ist Elias aus der vierten Klasse kurzfristig eingesprungen, hat laut Hobauer "die Aufführung gerettet". Es wäre auch zu schade gewesen, hätten die vielen Gäste auf das Musical "Das Geschenk des Himmels" - das Stück hat gleichsam dem Abend sein Motto gegeben - verzichten müssen.

"Schnell, schnell, schnell, es wird Zeit - Weihnachten ist nicht mehr weit", singen da die drei Engel im Himmel, immer sanft angeleitet von der Lehrerin Kerstin Stromberger. Die Aufregung ist groß im Himmelreich, schließlich schickt "der Chef" seinen Sohn gen Erde. Doch wo findet der in Bethlehem ein Quartier, was stellen ihm die Menschen zur Verfügung? "Gottes Sohn in einem Stall - nein, das geht auf keinen Fall", zeigen sich die Engel musikalisch entrüstet. Ein Schloss mit einem Thron, das ist doch eher etwas für den Gottessohn. Doch haben sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht, respektive "den Chef", bei dem ein Engel vergeblich vorspricht. Und schon nimmt die Weihnachtsgeschichte ihren bekannten Verlauf - inklusive Maria, Josef, dem Herbergswirt und den Hirten auf dem Feld. Lang anhaltender Applaus der Zuschauer ist am Ende der verdiente Lohn für die jungen Akteure.

Die werden sich wohl in der nächsten Ausgabe der Schülerzeitung wiederfinden, denn einige Kinder haben Fotoapparate in die Hand gedrückt bekommen und knipsen im Auftrag der Schule, was das Zeug hält. Auch die Viertklässer haben gute Chancen, ins Blatt zu kommen. Sie schlagen mit einem Lichtertanz den Bogen zum Weihnachtsfest in anderen Ländern. Während die eine Hälfte der Klasse zum Dirigat Christian Hobauers den südafrikanischen Friedengruß "Hambani Kahle" singt, kommen andere Schüler mit Kerzen auf die Bühne. "Gehet in Frieden", so lautet die Übersetzung des Zulu-Textes, das die Kinder als Hymnus an das Licht des Friedens singen.

Bevor Kinder wie Eltern sich gemeinsam mit Plätzchen aufs Fest einstimmen, geben alle Schüler noch einmal das Motto für die kommenden zwei Wochen vor: "We wish you a merry Christmas".