Großmehring
Viele Kunden, wenige Parkplätze

Neues Nahversorgungszentrum in Großmehring öffnete gestern Nur geringe Auswirkungen auf Geschäfte im Ortskern

16.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Gruppenbild nach dem Großeinkauf: Habil Gashi (oben, links) und seine Familie deckten sich gestern im neuen Nahversorgungszentrum in Großmehring ein. Während es in der Bäckerei am Marienplatz ein wenig ruhiger zuging als üblich, bildeten sich an den Kassen des Edeka-Markts am Fluderbuckel immer wieder lange Schlangen von Kunden. - Fotos: K. Heimisch

Großmehring (DK) "Das Geschäft läuft gut. Aber es gibt zu wenige Parkplätze." Diese Sätze fielen gestern am Fluderbuckel in Großmehring immer wieder. Dort öffnete das gerade fertiggestellte Nahversorgungszentrum. Der Besucherandrang war riesengroß.

Habil Gashi ist müde. Stundenlang war er mit seiner Familie und Freunden in allen fünf Geschäften am westlichen Ortsrand unterwegs. "Der Kofferraum unserer zwei Autos ist jetzt voll mit Einkaufstüten", sagt der Albaner, der in Ingolstadt wohnt. Ihm gefällt das Einkaufszentrum, das auf einer Fläche von 20 000 Quadratmetern entstanden ist.

Auch Holy Pächert ist zufrieden: "Es ist sehr schön hier", betonte die Ingolstädterin am Donnerstagnachmittag. Nur eines stört sie: "Hier gibt es zu wenige Parkplätze." Das findet auch Patrick Kubitzky, Inhaber der Edeka-Filiale am Fluderbuckel. "Ich habe schon einige Beschwerden von Kunden gehört, die mehrere Minuten lang nach einem Stellplatz suchen mussten." Rund 210 Parkplätze stehen zur Verfügung.

Von einem "kleinen Verkehrschaos" rund um das Einkaufszentrum sprach Iris Lukas, Bezirksleiterin des Textildiscounters Kik. Mit daran schuld waren neben dem großen Kundenstrom offensichtlich auch die noch laufenden Bauarbeiten an einigen Parkplätzen. Lukas zeigte sich zufrieden mit dem Geschäft am ersten Tag ("Mehr geht aber immer") und erwähnte die günstige Lage des Einkaufszentrums.

"Seit dem frühen Morgen rührte sich was bei uns", sagte Patrick Kubitzky. Die Kunden kamen nach seinen Worten nicht nur aus Großmehring, sondern auch aus den umliegenden Orten und aus Ingolstadt in den 2100 Quadratmeter großen Supermarkt. Über viele Kunden am Eröffnungstag freuten sich auch der Discounter Netto, das Textilunternehmen Ernsting's family, der Drogeriemarkt Müller und eine Filiale der Bäckerei Sipl.

Am Nahversorgungszentrum ist auch ein Gebäude der Sparkasse entstanden. Die Arbeiten dauerten rund elf Monate. Architekt Berthold Haeutle bezifferte die reinen Baukosten auf rund acht Millionen Euro.

Zum neuen Nahversorgungszentrum könnten schon bald Busse vom rund eineinhalb Kilometer entfernten Ortskern von Großmehring fahren: "Wenn alles gutgeht, wird das Fachmarktzentrum ab Mitte Dezember mit zwei Linien der INVG angebunden", informierte Bürgermeister Ludwig Diepold gestern auf Anfrage des DONAUKURIER. Die Fahrplanänderung liege schon bei der Regierung von Oberbayern zur Genehmigung vor. Diepold sagte, dass die Linien "vor allem für ältere und gehbehinderte Bürger aus Großmehring eingerichtet werden".

Diese können aber weiter im Ortszentrum bei einem Bäcker und Metzger einkaufen: "Wir machen nicht zu", versicherte gestern eine Fachverkäuferin der Bäckerei Sipl am Marienplatz. Viele ältere Kunden hätten schon befürchtet, dass "wir rausgehen". Die Mitarbeiterin hat am Donnerstag festgestellt, dass "wegen der Eröffnung des Einkaufszentrums bei uns ein bisschen weniger los war als sonst". Und wie sah es in der Metzgerei Batz an der Donaustraße aus? Es seien genauso viele Kunden gekommen wie üblich, sagte eine Fachverkäuferin.