Pfaffenhofen
Viele Gerüchte und ein Dementi

Noch ehe sich der erste Herausforderer in Stellung bringt, wird in der Kreispolitik schon munter spekuliert

01.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:28 Uhr

Pfaffenhofen (mck) Die Entscheidung, ob Martin Wolf für drei oder sechs Jahre als Landratskandidat antreten will, ist natürlich von maßgeblicher Bedeutung für die politischen Mitbewerber. Bisher haben sich offiziell noch keine Herausforderer in Stellung gebracht - immerhin werden die meisten Nominierungsversammlungen erst im Herbst oder Winter stattfinden.

In der Kreispolitik wird aber schon munter spekuliert, wer bei der Wahl im kommenden Jahr wohl Amtsinhaber Wolf herausfordern wird.

Bei der Landkreis-SPD wird seit Monaten immer wieder mal eine Kandidatur des Pfaffenhofener SPD-Bürgermeisters Thomas Herker kolportiert - der hatte zuletzt mal dementiert, mal wurde er wieder als Hoffnungsträger ins Spiel gebracht. Dem Vernehmen nach soll die Kandidatenfrage bei der SPD stark davon abhängen, ob sich Wolf letzten Endes für eine Amtszeitverkürzung entscheidet. Dazu passt gut, dass der SPD-Kreisvorsitzende Markus Käser jüngst angekündigt hat, erst möglichst spät - also nach der CSU - nominieren zu wollen. Bei den Freien Wählern halten die politischen Mitbewerber eine Kandidatur des Manchinger Bürgermeisters Herbert Nerb für wahrscheinlich, der großen Rückhalt im Kreisverband genießt. Der Kreisvorsitzende Max Hechinger will sich aber nicht über mögliche Kandidaten äußern: "Wir hoffen natürlich, einen geeigneten Kandidaten aufstellen zu können", sagt er lediglich.

Befeuert wurde die Gerüchteküche in den vergangenen Tagen auch durch Spekulationen über einen eventuellen CSU-internen Gegenkandidaten für Martin Wolf: Zumindest innerhalb der Kreistagsopposition hat die Runde gemacht, dass womöglich der Wolnzacher Bürgermeister Jens Machold Ambitionen hege - offenbar, weil er sich zuletzt hinter verschlossenen Türen gegen Wolf positioniert hatte. Machold dementiert jegliches Interesse nachdrücklich: "Das ist gegenstandslos", sagt er und muss fast laut lachen. "Nur weil man im Kreistag mal eine konträre Meinung äußert, heißt das nicht, dass man gleich am Stuhl des Landrats sägt." Er sei gerne Bürgermeister und würde das gerne auch weiterhin sein.

Bei den Grünen sind in ersten unverbindlichen Gesprächen schon die Namen Norbert Ettenhuber, der 2011 schon einmal gegen Wolf antrat, und Brigitta Winkelmann gefallen. Die beiden Baar-Ebenhausener sind übrigens Eheleute. Aber auch ein gemeinsamer rot-grüner Kandidat soll schon im Gespräch gewesen sein. Die AUL will bei der Landratswahl diesmal passen: "Wir werden wohl keinen Kandidaten aufstellen", sagt Fraktionssprecher Christian Staudter - auch im Rückblick auf 2011, als Günter Böhm trotz seiner Bekanntheit nur 8,2 Prozent der Stimmen erhielt. Grund dürften damals auch die fehlenden Möglichkeiten für einen aufwendigen Wahlkampf gewesen sein. "Uns von der AUL fehlen einfach die landkreisweiten Strukturen", analysiert Staudter. Auch bei der ÖDP zeichnet sich ein eigener Landratskandidat derzeit nicht ab. Und die FDP macht gar kein Geheimnis daraus, dass sie die Kandidatensondierung noch nicht einmal begonnen habe.

Das Establishment schielt auch immer mal wieder zur AfD, weil diese sich im Landkreis zuletzt immer wieder mal zu kommunalpolitischen Themen positioniert hatte. Aber die junge Partei will nach eigenem Bekunden erst bei der Kreisversammlung im Herbst entscheiden, ob sie zur Landratswahl antreten oder sich ganz auf die Bundestagswahl konzentrieren will. "Die hat für uns mehr Priorität", sagt der Jetzendorfer Kreisvorsitzende Andreas Strixner.