Karlshuld
Viel Verständnis für Absage

Das beliebte Donaumoos-Volksfest in Karlshuld fällt wegen des Corona-Virus aus - Ersatztermin möglich

18.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:43 Uhr
Beliebtes Volksfest: die Karlshulder Wiesn. −Foto: Janda

Karlshuld - Das Aus für das Karlshulder Volksfest stößt in der Gemeinde im Donaumoos überwiegend auf Verständnis.

 

Gleichzeitig beginnen nach der Entscheidung für die Verschiebung, die durch das Corona-Virus bedingt ist, die Gespräche über einen neuen Termin.

Denn komplett ausfallen soll die vor allem bei jungen Leuten beliebte Traditionsveranstaltung in ihrem 51. Jahr nicht, wie die Verantwortlichen gegenüber unserer Zeitung betonen. Das gilt auch für die Schrobenhausener Wiesn, die laut der Festwirtsfamilie ebenfalls verschoben wird. Näheres lässt sich in der aktuellen Situation allerdings noch nicht sagen. Bevor die Gespräche über derartige Massenveranstaltungen konkreter werden, muss sich zunächst die gesamte Corona-Lage im Freistaat entspannen. Momentan gilt in Bayern bis 19. April das von der Staatsregierung ausgerufene Veranstaltungs- und Versammlungsverbot. "In so einer Situation ein Volksfest mit insgesamt rund 30000 Besuchern auszurichten, wäre unverantwortlich", erklärt Michaela Kemper von der Ingolstädter Festwirtsfamilie Lanzl angesichts des Termins der Karlshulder Wiesn, die vom 29. April bis 3. Mai hätte stattfinden sollen. "Sicherheit und Gesundheit der Besucher und unserer Mitarbeiter haben nun oberste Priorität. " Das sieht auch der derzeit amtierende und künftige Bürgermeister Michael Lederer so. "Vom Bauchgefühl her hat es eigentlich jeder schon gewusst", erklärt er. Dennoch habe sich die Nachricht von der Absage am Dienstagabend in Karlshuld in Windeseile verbreitet. "Und sie hat hohe Wellen geschlagen", erklärt Lederer, der aber von viel Verständnis seitens der Gemeinderäte berichtet. "Alle sehen es genauso wie wir im Rathaus. "

Von "vielen positiven Rückmeldungen" berichtet auch Michaela Kemper - sowohl persönlich als auch im Internet, wo ihr Unternehmen gestern die Verschiebung für Karlshuld und Schrobenhausen öffentlich gemacht hat. Letzteres ist vom 7. bis 11. Mai angesetzt, also nur wenige Tage nach Karlshuld, wo Kempers Mitarbeiter bereits am 13. April mit dem Zeltaufbau hätten beginnen müssen. Doch viele der Helfer, die aus dem europäischen Ausland stammen, könnnten ihre Heimatländer derzeit nicht verlassen, so die Unternehmerin.

Noch offen ist ihren Worten zufolge unterdessen, ob die Wiesn in Pöttmes stattfinden kann. Die Veranstaltung dort ist von 10. bis 14. Juni terminiert. Dafür sowie für die folgenden Volksfeste in Aichach (10. bis 19. Juli) sowie Neuburg (24. Juli bis 2. August) ist es laut Kemper derzeit aber noch zu früh für Aussagen.

Nachvollziehbar ist die Entscheidung auch für Peter Winterholler, Sprecher der Schausteller auf dem Karlshulder Fest. "Das ist in Ordnung, obwohl es mir anders natürlich lieber wäre", sagt der Neuburger und betont: "Gesundheit geht vor. " Er wird nun seine Kollegen von der Verschiebung verständigen. Zudem berichtet er, dass viele längst mit diesem Schritt gerechnet hätten.

Parallel dazu laufen bereits Gespräche über einen Ausweichtermin. "Im Sommer gibt es zwar ein Volksfest nach dem anderen, doch einen möglich Termin haben wir", sagt Kemper, ohne allerdings Details zu nennen. Ob die Wiesn im Donaumoos dann allerdings funktionieren würde? Immerhin ist die Veranstaltung auch deshalb so beliebt, weil sie nach dem Winter stets das erste Volksfest in der Region ist. "Es hat aber einen gewissen Namen", sagt Rathauschef Lederer, der sich daher gut vorstellen kann, dass die Veranstaltung "einmalig an einem anderen Termin funktionieren könnte".

Das wünscht sich auch Peter Winterholler, der auch hofft, dass viele Schausteller bei einem Ersatztermin Zeit haben. Denn genau das könnte sich für einige wegen des engen Veranstaltungskalenders in der Festsaison als Problem erweisen. "Daher müssen wir nun abwarten, wie es weitergeht", so Winterholler.

Mit der Absage in Karlshuld ist definitiv klar, dass Noch-Bürgermeister Karl Seitle, der derzeit krank ist, keine Wiesn mehr als Rathauschef eröffnen wird. Die diesjährige Auflage hätte den Charme gehabt, dass der Amtsinhaber an seinem vorletzten Tag als Bürgermeister das erste Fass anzapft, sein Nachfolger aber beim Finale am 3. Mai bereits in Amt und Würden ist. So aber war die Jubiläumsauflage im Vorjahr das letzte Volksfest mit Karl Seitle als Gemeindeoberhaupt.

DK