Riedenburg
Viel Theater um eine Kobolddame

Tosender Applaus für Laienschauspielerinnen der Riedenburger Mädchenrealschule

25.07.2018 | Stand 23.09.2023, 4:12 Uhr
  −Foto: Fotos: Patzelt

Riedenburg (DK) Die Theatergruppen in Riedenburg und Umgebung brauchen sich keine Sorgen um den Nachwuchs zu machen. Die Schauspielerinnen der Theater AG der Riedenburger Mädchenrealschule St. Anna haben in ihrem abendfüllenden Stück "Kobolddame Sally" oder "Ein Mann für Mama" ihr schauspielerisches Talent eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Die Turnhalle war voll, als Schulleiter Christian Fackler die Zuschauer begrüßte. "Niemand muss an Kobolde glauben - aber wenn jemand unsichtbar ist, muss ihn doch jemand sehen können", meinte Fackler und ging dabei auf seinen Lieblingskobold aus der Kinderzeit, den Pumuckl ein. Bei der Schulspielgruppe wechselt jährlich ein großes Sommertheaterstück mit einzelnen Sketchen ab. Das diesjährige Stück wurde unter dem Titel "Der Kobold Hugo" von Werner Schulte geschrieben. "Und da wir ja bei uns ausschließlich Mädchen haben, wurde aus dem Kobold schnell eine Kobolddame", meinte Lehrerin Caroline Paulus, die Regie führte. Auch einige Textpassagen änderte die Theater AG, fügte Rollen hinzu und ließ den einen oder anderen Part weg.

Um es bereits vorweg zu nehmen und ohne die Leistung der anderen Laiendarstellerinnen zu schmälern: Mia Donauer glänzte in ihrer Rolle als Kobolddame Sally. Selbstbewusst, mit reichlich Charme und Humor fegte sie über die Bühne. Von Lampenfieber war keine Spur und mit ihrer besonderen Ausstrahlung hatte sich die kesse junge Dame schnell in die Herzen der Zuschauer gespielt. "Wie sich die auf der Bühne bewegt, ist eine Augenweide - so als tanzte sie zu Hause in ihrem eigenen Wohnzimmer", äußerte sich dazu auch eine begeisterte Dame aus dem Publikum.

Zum Inhalt des Stückes: Die Kobolddame Sally (Mia Donauer, 7b) tauchte im Leben des zwölfjährigen Stefan (Lena Moor, 8b) zum richtigen Zeitpunkt auf. Stefan hielt nämlich überhaupt nichts davon, dass seine Schwester einen neuen Mann für Mama finden wollte und brauchte so dringend Unterstützung. Die Mutter (Julia Hauer, 7b) selbst war einer neuen Beziehung gegenüber gar nicht so abgeneigt, hatte sie sich doch gerade in den äußerst netten, sympathischen und zuvorkommenden Fridolin Fröhlich (Theresa Schmal, 7b) verliebt. Aber sie machte sich um Stefan Sorgen, denn der wollte absolut keinen neuen Papa. Er hatte daher oft Bauchschmerzen und seit neuestem sprach er vermeintlich auch noch mit sich selbst. Die Mutter ahnte ja nicht, dass die für die anderen unsichtbare Gesprächspartnerin Sally war. Deshalb musste Stefan zur Untersuchung seiner geistigen Verfassung zu Doktor Nervenruh (Laura Kirmaier, 8b) und seiner Assistentin Frau Lieblich (Kristina Hecker, 8b). Aber mit Sallys tatkräftigem, unsichtbarem Beistand bestand er spielend alle Tests des Arztes.

Stefans Schwester Marie (Lena Betz, 7b) lud inzwischen mit Hilfe ihrer Freunde per Kontaktanzeigen diverse Heiratskandidaten nach Hause ein. Alex (Annika Halbritter, 8a) sollte als Mama verkleidet die Herren empfangen. Die Kinder wollten allerdings erst einmal einen Probelauf machen. Als die Heiratswilligen anrückten, sorgte Sally, deren Lieblingsspeise übrigens Brot mit Käse und Nutella war, schnellstens dafür, sie in die Flucht zu schlagen. Ob sie die Kandidaten hinterlistig piekste oder ihnen allerlei scharfe Gewürze in den Kaffee streute, das Tohuwabohu war auf alle Fälle perfekt.

In den weiteren Rollen glänzten: Kristina Hecker, 8b (Leonie), Laura Michl, 6a (Mandy), Alena Schweiger, 5b (Kathi), Lisa Kumar, 5a (Karl), Paulina Dudek, 7b (Sabine), Leonie Stöber, 7b (Renate Jahncke), Lara Gebhardt, 5a (Brunhilde Backenzahn), Paulina Dudek, 7b (Bruno Backenzahn), Katharina Sedlmayer, 7c (Kellner und Lehrer Brösel), Julia Multerer, 8b (Herr Schulz), Iniya Gottwald,7b (Herr Müller), Johanna Scherer, 6a (Herr Meier) und Laura Michl, 6a (Herr Huber). Für Licht, Ton und das Soufflieren waren Iniya Gottwald und Johanna Scherer zuständig. Die Moderation hatten Theresa Schmal und Leonie Stöber übernommen, während die Technik in den Händen von Thomas Übelacker lag. Das Bühnenbild gestaltete Karin Dachs mit den Kunstklassen.

Die Zuschauer zeigten sich durchweg begeisterten und belohnten die großartigen schauspielerischen Leistungen der Schülerinnen mit tosendem Beifall. In der großen Pause hatte das Catering-Team der Schule gemeinsam mit dem Elternbeirat Snacks vorbereitet. Der große Renner waren jedoch die leckeren, gebackenen "Käsefüße".

Anton Patzelt