Ingolstadt
Viel Stochern im Nebel

Landesgartenschau in Ingolstadt soll am 21. April beginnen - Corona macht Programmgestaltung schwierig

10.02.2021 | Stand 23.09.2023, 16:58 Uhr
Geradlinige Formensprache: Geschäftsführer Maximilian Heyland ist sehr angetan vom Gelände der Landesgartenschau im Ingolstädter Norden. −Foto: Hammer

Ingolstadt - Blumen, Bäume, Bürokratie - wenn die Landesgartenschau in Ingolstadt mit einem Jahr Verspätung endlich startet, wird der Besuch nicht so einfach verlaufen, wie man das von bisherigen Gartenschauen gewohnt ist.

 

Der Grund ist klar: Corona. So wird wohl wichtig sein, dass alles schön grünt und blüht, aber auch, dass jeder dort geht und steht, wo er darf. Sprich: Die Hygiene- und Abstandsregeln müssen auf jeden Fall gewahrt bleiben. Also dürfen nicht mehr als maximal 6000 Besucherinnen und Besucher gleichzeitig auf das Gelände. Maximilian Heyland, seit 1. Februar einer der beiden Gartenschau-Geschäftsführer (siehe Kasten), erläutert: "Damit wir wissen, wer wann auf dem Gelände war, werden sich alle Besucher registrieren müssen; entweder online oder an der Kasse, wenn eine Online-Registrierung nicht möglich ist. "

Damit nicht genug: Bei größeren Veranstaltungen auf dem Gelände wie etwa Konzerten wird wiederum registriert, wer in genau welchem Besucherblock steht oder sitzt. "Das alles erfordert natürlich viel Abstimmung und Planung", erklärt Heyland: "Für die Registrierungen wurde von unserem Ticketanbieter sogar ein eigenes Tool entwickelt. " Um die Besucherströme zu entzerren, werden manche Programmpunkte sogar aufgedoppelt; die Bayern-Pop-Band Pam Pam Ida beispielsweise spielt so nicht ein Konzert, sondern zwei hintereinander.

Um es auf den Punkt zu bringen: Die Organisatoren der Gartenschau schlagen sich gerade durch einen Dschungel der Programmgestaltung und Programmumgestaltung. Heyland: "Da ist im Moment viel Stochern im Nebel dabei. Wir planen so gut es geht, aber letztendlich ist nicht klar, was zum Zeitpunkt der jeweiligen Veranstaltung erlaubt ist, wie viel Menschen zu dem Zeitpunkt wie zusammenkommen dürfen. " Gleiches gilt auch für die Eröffnung: Die soll, wie mehrfach angekündigt, am 21. April auf dem 23 Hektar großen Gelände im Ingolstädter Nordwesten über die Bühne gehen. Am Termin wollen die Veranstalter in jedem Fall festhalten - "sofern es uns erlaubt ist", schränkt Heyland ein.

Wie die Eröffnung gestaltet wird, hängt natürlich auch daran, "was die Staatsregierung für diese Zeit für Maßnahmen vorschreibt". Im schlimmsten Fall wird einfach aufgesperrt - ohne jegliches schmückendes Programm. "Die Gartenschau noch einmal um ein Jahr zu verschieben ist jedenfalls keine Option. Das will niemand", bekräftigt Heyland. Nicht gerüttelt wird auch am Namen "Landesgartenschau Ingolstadt 2020". Heyland: "Das Logo für alle Broschüren, alle Briefköpfe und so weiter nochmal ändern zu lassen, wäre einfach zu teuer gekommen. " Die Verluste für die Stadt durch die Gartenschau sind durch die Verschiebung um ein Jahr eh schon gestiegen: von den ursprünglich kalkulierten 3 Millionen Euro auf 7,5 Millionen Euro. Dazu kommen knapp 1,5 Millionen Euro zusätzliche Verluste pro 100000 Besucher, die weniger kommen als die ursprünglich kalkulierten 700000. Im Moment rechnet man mit 600000 Besuchern. Es regiert also das Prinzip Hoffnung. Manifestiert an den Arbeiten, die jetzt verstärkt beginnen, um das Gelände im Frühjahr aufblühen zu lassen.

DK

Markus Schwarz