Neuburg
Viel "Sonnenschein" bei VIB Vermögen

Neuburger Immobilienholding erfreut Aktionäre mit positiven Aussichten und mehr Dividende

30.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

Neuburg/Ingolstadt (DK) Der trübe Himmel und der Nieselregen passten nicht recht zur heiteren Stimmung bei der Hauptversammlung der VIB Vermögen AG gestern in Ingolstadt. Denn die Neuburger Immobilienholding wartete mit rundum positiven Zahlen nicht nur für das zurückliegende, sondern auch für das 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres auf. Und so sah VIB-Vorstandschef Ludwig Schlosser (Foto) auf seinem letzten Aktionärstreffen nur "frohe und glückliche" Anteilseigner, wie es Günther Hausmann von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) ausdrückte.

Trotz der Börsenturbulenzen habe sich die auf den Erwerb sowie die Entwicklung und Bestandshaltung von Gewerbeimmobilien spezialisierte Gesellschaft auch 2015 positiv entwickelt. "In den letzten Jahren hat für VIB immer die Sonne geschienen", lobte Hausmann.

Vorstand und Aufsichtsrat hörten es mit Wohlgefallen und sagten weiterhin "Sonnenschein" voraus: So rechnet das Unternehmen für 2016 insgesamt mit betrieblichen Erträgen von 78 bis 82 (Vorjahr: 75,6) Millionen Euro und einem Ergebnis vor Steuern (EBT) ohne Bewertungseffekte und Sondereinflüsse von 38 bis 40,5 (36,5) Millionen Euro. Bei den Investitionen wolle man sich an die bisher geübte Praxis halten und zwischen 50 und 100 Millionen Euro in die Hand nehmen, sagte Schlosser.

Unter anderem könnte das Geld in die weitere Entwicklung der Gewerbeimmobilien im Interpark bei Kösching fließen, wo VIB Vermögen bereits 34 Millionen Euro in eine Logistikhalle mit rund 55 000 Quadratmeter Nutzfläche investiert hat - voll und langfristig an solvente Kunden mit einer Rendite von etwa 9,5 Prozent vermietet. Und dort habe VIB "auch noch etwas in der Pipeline", versprach Schlosser. Die Immobilienholding hat sich im Interpark weitere Grundstücke mit insgesamt 177 000 Quadratmetern gesichert.

Mittlerweile verfügt die VIB Vermögen AG über insgesamt 103 Objekte mit mehr als einer Million Quadratmeter vermietbarer Fläche vor allem für Unternehmen aus den Bereichen Logistik/Light Industry sowie Einzelhandel. Die durchschnittliche Mietrendite lag 2015 mit Nettomieterlösen von 68 Millionen Euro bei 7,24 Prozent - und die Leerstandsquote bei lediglich 1,8 Prozent. Dabei ist es dem Unternehmen auch gelungen, den Wert seiner Immobilien kräftig zu steigern, aber gleichzeitig die Finanzierungskosten deutlich zu senken - gut für die Ertragslage.

Ein wenig Bauchgrimmen hatte freilich Karlfried von Websky von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) angesichts der starken Konzentration der Gesellschaft auf die Logistikbranche befallen. Rund 61 Prozent der VIB-Nettomieterlöse stammen aus diesem Segment, 32 Prozent steuert der Handel bei. Risiken infolge konjunktureller Schwächen, wie von Websky befürchtet, mochte der VIB-Chef darin allerdings nicht erkennen. Im Gegenteil rechnet er mit dem Boom des E-Commerce sowie dem anhaltend hohen Bedarf gerade der Autozulieferer für weiteren Bedarf an entsprechenden Immobilien.

Mit Bedauern nahmen die Aktionäre zur Kenntnis, dass Schlosser Ende 2016 mit 63 Jahren aus dem Vorstand ausscheiden wird. Das Leitungsgremium schrumpft dann auf zwei Personen: Immobilienvorstand Martin Pfandzelter wird den Vorsitz übernehmen, Finanzvorstand bleibt Holger Pilgenröther. Der Aufsichtsrat der VIB Vermögen AG setzt sich nach den Neuwahlen wie zuvor aus Franz-Xaver Schmidbauer (Vorsitzender), Jürgen Wittmann und Rolf Klug zusammen. Die Aktionäre genehmigten den Dividendenvorschlag: Je Anteilsschein erhalten sie 0,51 (0,48) Euro. Vorstand und Aufsichtsrat wurden mit großer Mehrheit entlastet. ‹ŒFoto: Rein