Viel Renten-Arbeit

Kommentar

26.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:52 Uhr

Noch ist Altersarmut eher ein Randphänomen in Deutschland. Aber der Anteil derer, die entweder keine oder so geringe Ansprüche an die Rentenversicherung haben, dass es nicht zum Leben reicht, wird in den nächsten Jahrzehnten deutlich steigen.

Da baut sich ein Szenario auf, das die Akzeptanz für die gesetzliche Rente gefährden kann.

Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich bereits dramatisch verändert: Erwerbsbiografien mit einem sozialversicherungspflichtigen Job bis zum Renteneintritt sind zur Ausnahme geworden. Phasen mit Beschäftigung, unterbrochen von Erwerbslosigkeit, werden immer häufiger. Es gilt nun, die Zeichen der Zeit zu erkennen, das System anzupassen, ohne seine Grundprinzipien außer Kraft zu setzen. Wer über Jahrzehnte hinweg gearbeitet hat, aber nicht über Grundsicherungsniveau hinauskommt, verdient einen Bonus. Auch für Selbstständige mit kleinen Einkommen muss es in Zukunft eine Absicherung geben. Auf die Politik wartet viel Renten-Arbeit in der nächsten Legislaturperiode.