Zell
Viel Organisation und persönliche Betreuung

Landwirtschaftsschülerinnen besuchen Regens Wagner in Zell Führung durch Werkstätten und Großküche

18.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:02 Uhr

Die angehenden Hauswirtschafterinnen sind von Regens Wagner Zell beeindruckt: perfekte Organisation, individuelle Betreuung und eine angenehme Atmosphäre. - Foto: Pößnicker

Zell (HK) Die Studierenden der Landwirtschaftsschule Roth, Abteilung Hauswirtschaft, haben die Regens-Wagner-Einrichtung in Zell besucht. Christine Köbler, hauswirtschaftliche Leiterin, und Claudia Pößnicker, die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, informierten die Studierenden und deren Lehrkräfte Ingrid Bär und Rosemarie Branner einen halben Tag lang über die Gehörlosen-Einrichtung in Zell.

Die Frauen bekamen einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben von Frühförderung, Wohnen und Werkstätten bis hin zu den speziellen Anforderungen an die Hauswirtschaft.

Die Führung ging zuerst über das Außengelände, auf dem sich der modern gestaltete Mehrgenerationen-Park befindet, den sowohl behinderte als auch nicht behinderte Menschen nutzen. Die erste Station war eine Wohngruppe, in der sieben Kinder verschiedener Altersstufen mit sieben wechselnden Betreuern wie in einer Familie wohnen. Die Leiterin der Wohngruppe erklärte, dass jedes Kind seine Aufgabe habe, was aufgrund der Gehörlosigkeit mit Bildern verdeutlicht wird. Sehr eindrucksvoll ist, dass jeder Mitarbeiter in Zell die Gebärdensprache erlernt hat.

Sehr anschaulich zeigte der Werkstattleiter Willi Wolfert die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten, die sich vor allem über viel Lob für ihre Leistung freuen. Regionale Firmen vergeben Einzelaufträge an die Zeller Werkstätten.

Interessant war für die Studierenden die große Wäscherei. Auf der "unreinen" Seite waren viele Wäschesäcke gelagert, die alle genau gekennzeichnet sein müssen. Auf der "reinen" Seite muss jedes Wäschestück wieder genau zugeordnet werden, sodass jedes Stück mit einer entsprechenden Nummer versehen sein muss. Die Wäscherei nimmt aber auch Aufträge von außen an, wodurch Einnahmen erwirtschaftet werden.

Zum Schluss gab der Küchenchef Jürgen Schäll noch einen Überblick über die Großküche. Er erklärte, dass ihm regionale Produkte aus dem direkten Umland sehr wichtig sind. Täglich müssen etwa 350 Essen hergestellt werden. Es handelt sich um ein gemischtes "Cook and Serve" beziehungsweise "Cook and Hold"-System, wobei die Warmhaltezeiten gering gehalten werden. Getrennte Kühlräume für unterschiedliche Lebensmittelvorräte wie Obst, Gemüse und Fleischwaren sind ebenso unerlässlich.

Die Zeit verging so schnell, die Studierenden hatten noch lange nicht alles gesehen, was Zell zu bieten hat. Viele andere Räume und Aktivitäten wären noch interessant gewesen. Man hatte insgesamt den Eindruck, dass die Bewohner hier sehr gut betreut werden und eine sehr gute Atmosphäre herrscht.