Wolnzach
Viel Aufwand, großer Nutzen

Von Messepräsentationen nehmen die Marktvertreter Anregungen und neue Kontakte mit

25.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:54 Uhr
Wolnzacher auf der Grünen Woche −Foto: KUS Pfaffenhofen

Wolnzach (WZ) Die Bilder gehen durch die Medien: Wolnzach auf der Grünen Woche in Berlin, auf der Publikumsmesse CMT in Stuttgart und bald auf der Freizeitmesse Free in München. Aber was bringt das? Im Rathaus hat man eine klare Antwort: Erfahrungen, neue Kontakte und viele Synergieeffekte.

Anstrengend ist das Ganze schon. Das künstliche Licht in den Hallen, der große Andrang, die trockene Luft. Und dann noch das viele Reden mit den Leuten. Aber genau deshalb fährt seit 2012 immer wieder eine Wolnzacher Delegation nach Berlin, nutzt das Angebot, auf dem Landkreisstand in der Bayernhalle einen Tag lang für Wolnzach Werbung machen zu dürfen. "Wir verstecken uns da nicht hinter einer Theke und warten, dass jemand Zettel mitnimmt, sondern wir gehen auf die Leute zu", das mache ihn stolz auf seine Leute, sagt Bürgermeister Jens Machold. Mit "seinen Leuten" meint er seine beiden Stellvertreter Georg Guld und Katharina Gmelch und die Damen vom Marktservice, die genau das tun, worauf es ankommt: "Wir sprechen die Leute an", sagt Vera Wolf als eine von ihnen. Sie war heuer das erste Mal dabei - und ist überzeugt, dass man mit so einem Tag viel bewirken kann. Dass die Leute Wolnzach vom Vorbeifahren auf der Autobahn kennen, das habe man gerade in Berlin sehr oft gehört. "Und dann haben wir immer gesagt: nicht vorbeifahren, abbiegen und herkommen".

Tatsächlich kommen dieser Aufforderung immer wieder Leute und Gruppen nach, weiß Michaela Eisenmann mittlerweile aus jahrelanger Erfahrung. "Wir haben tatsächlich viele Anfragen, beispielsweise für Tagesausflüge und Besichtigungen, die direkt daher kommen", sagt sie. Am vergangenen Montag beispielsweise gab es zwei sehr konkrete Interessenbekundungen für einen Tagesbesuch von einem Frauenbund und einem Motorradclub, beide aus Norddeutschland. In Zahlen fassen lassen sich diese direkten Folgen von Messepräsentationen nicht, aber deutlich spürbar sei doch, dass sehr großes Interesse für Wolnzach bestehe - nicht nur in Berlin, sondern bei den dorthin gereisten Messebesuchern und auch den Standnachbarn in der Bayernhalle.

"Und dann sagen wir immer: nicht nur vorbeifahren, sondern abbiegen und herkommen."

Vera Wolf

 

"Die Imagewerbung ist das Eine, das was wir selbst von solchen Messeauftritten mitnehmen, das Andere", so Eisenmann. Gut erinnert sie sich noch an die erste Teilnahme bei der Grünen Woche vor sechs Jahren, viel habe man seither gelernt, was sie Selbstdarstellung über Standgestaltung, Aktionen, Infomaterial betreffe. "Wir nehmen da sehr viel für uns selbst mit", erklärt sei - und hat gleich ein konkretes Beispiel in petto: Die Fotoaktion bei der Wolnzacher Messe vor einem Jahr war so eine Sache, die man sich auf einer Messepräsentation abgeschaut habe. "Das kam wirklich sehr gut an bei den Leuten."

Eine ganz neue Erfahrung für den Markt Wolnzach war die Teilnahme an der Tourismusmesse CMT in Stuttgart, eine Woche vor Berlin. Andrea Wagner und Marktgeschäftsführer Markus Rieder vertraten dort den Markt, haben sich nach eigenen Worten herangetraut. Sie teilen viele Berlinerfahrungen, bemerkten aber auch einen ganz großen Unterschied: "In Stuttgart kennt Wolnzach praktisch keiner." Ganz anders also, als im viel weiter entfernten Berlin. Aber das liegt laut Wagner ganz klar an der Lage - ohne direkte Autobahnverbindung zwischen den Orten. "Da fährt keiner an Wolnzach vorbei", weiß sie. Umso mehr habe man in Stuttgart auf Wolnzach aufmerksam machen können, die Lage in der Hallertau - und den Hopfen. Der allerdings tat sich auch in Stuttgart etwas schwerer als in Berlin, wo er in Form verschiedener Hopfenprodukte sogar Gegenstand eines begeistert aufgenommenen Bühnenquiz' war. Andrea Wagner erklärt den Grund: "In Stuttgart bekamen wir doch zu hören, dass es am Bodensee ja auch Hopfen gibt." Das habe den Ehrgeiz einer guten Selbstdarstellung aber umso mehr gesteigert.

Jede Messe ist anders, für jede werde ein eigenes Paket geschnürt, das Ziel für den nächsten Messeauftritt auf der Freizeitmesse Free in München im Februar sei klar: "Da werden wir vor allem Werbung für unsere Aktionen machen, für unsere Gastronomie und Freizeitangebote - und unsere anstehenden Veranstaltungen", so Eisenmann.

Für Fragen sei man offen, allerdings mit einem klaren Grundsatz: Wenn jemand im Rathaus beispielsweise einen Gastrotipp erfragen möchte, dann bekommt er die gesamte Gastronomieliste zugestellt - ganz ohne Wertung. Der Markt empfehle keine speziellen Betriebe, stelle aber jedwede Information gerne zur Verfügung.