Viel Ärger um Maibaumklau

Früher Diebstahl hat für Manchinger nichts mit Tradition zu tun

09.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:17 Uhr

Manching (smg) Wenig lustig finden es die Manchinger Feuerwehr und die Vereine, dass fast vier Wochen vor dem 1. Mai der halbfertige Maibaum von Karlshulder Burschen gestohlen wurde. „Das hat mit Tradition nichts mehr zu tun“, beklagt sich der Vorsitzende der Manchinger Feuerwehr, Anton Braun.

Gegen einen traditionellen Maibaumdiebstahl hätten die Manchinger nichts einzuwenden. „Wir hätten nichts dagegen, wenn der Baum drei oder vier Tage vorher trotz Bewachung entwendet worden wäre“, sagt Braun weiter: „Dann hätten wir ihn, so wie es der Brauch ist, ausgelöst.“

Die Manchinger haben jetzt den Karlshuldern ein Ultimatum gestellt: Wenn der Baum nicht bis zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder an Ort und Stelle ist, werde er nicht mehr angenommen. Die Manchinger stehen Gewehr bei Fuß, um sofort einen neuen Baum zu holen. Dieser werde dann wegen der Kürze der Zeit nicht mehr geschält und bemalt.

Sauer stieß den Manchinger auf, weil sich die Karlshulder entgegen der Gepflogenheit bis dato nicht gemeldet hatten. Nur durch eigene Nachforschung wurde der Aufenthaltsort zur Überraschung der Maibaumdiebe ausfindig gemacht. Ein größeres Problem dürfte für die Manchinger bei der Rückgabe des Baumes die Frage sein, ob er beim Transport sachgemäß behandelt oder beschädigt wurde.

Braun verlangt, dass bei einer eventuellen Rückgabe einer der Karlshulder unterschreibt und damit die Verantwortung übernimmt, dass der Baum sachgemäß nach Karlshuld abtransportiert und gelagert wurde. Der gemeindliche Maibaumbeauftragte könne jetzt keine Verantwortung für eventuelle nicht sichtbare Schäden übernehmen. Ob hier ein Gutachter anzufordern ist und wer die dadurch anfallenden Kosten übernimmt, sei noch abzuklären. Problematisch sei es grundsätzlich aber immer, einen derart langen Baum (28 Meter), der noch dazu im Ortsmittelpunkt stehen soll, zu entwenden.