Neuburg
Videokonferenzen statt Klimademos

Fridays for Future und Parents for Future in Neuburg geben einen virtuellen Einblick in ihre Projekte und Ziele

09.04.2021 | Stand 23.09.2023, 17:52 Uhr
Patricia Viertbauer
In einer Videokonferenz stellten sich die Neuburger Aktivisten von Fridays for Future und Parents for Future der Klimabewegung vor. Für Interessierte gaben sie es einen Einblick in ihre Geschichte, Organisation und Arbeit. −Foto: Viertbauer

Neuburg - Bei einer Videokonferenz haben Interessierte am Donnerstagabend die Möglichkeit gehabt, die Ortsgruppen von Fridays for Future (FFF) und Parents for Future (PFF) kennenzulernen. Die "Onboarding" genannten Termine sollen in Zukunft regelmäßig stattfinden.

Mit Klima-Demonstrationen an Freitagen hat die Reise von Fridays for Future in Neuburg Anfang 2019 begonnen. "Ab diesem Zeitpunkt gab es eine Verständigung. Im ersten halben Jahr waren unsere Aktivitäten eigentlich ausschließlich in Ingolstadt unterwegs. Erst später haben wir uns selbstständig geordnet", erklärt Lukas Schorer von FFF beim virtuellen Treffen.

Seit März 2020 ist neben der Jugend-Klimabewegung auch das Erwachsenen-Pendant Parents for Future mit an Bord. Vertreterin Mona Wolbert erklärt: "Wir wollen zusammen Klimaschutz vor der Haustür betreiben und mit Hilfe von Kennenlern-Terminen wie dem ?Onboarding' sollen die Menschen merken: Wir machen tolle Sachen!" Denn neben den bekannten Freitags-Demonstrationen sind die Projektarbeit und der Austausch mit kommunalen Entscheidungsträgern Hauptaufgaben von FFF und PFF. "Aufgrund der Corona-Pandemie haben wir nämlich auf die Demos verzichtet und widmen uns anstelle dessen verschiedenen Projekten, damit wir uns weiterhin effektiv für das Klima einsetzen können", erklärt Schorer.

Um in Neuburg etwas zu bewegen und auf lokaler Ebene Klimafreundlichkeit anzustreben, haben die Gruppen schon mehrere Projekte auf den Weg gebracht, wie Wolbert erklärt: "Wir wollen den Radverkehr nach vorne bringen und haben unter anderem bei einer Radl-Demo Schwachpunkte in der Stadt aufgezeigt. Bei einer Umfrage, die wir danach gestartet haben, kam heraus, dass sich zwei Drittel der Befragten auf dem Rad in Neuburg nicht sicher fühlen." Basierend auf diesen Aktionen entstand eine Petition mit über 1600 Unterschriften, die FFF und PFF an Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) übergaben. "Da dieses Thema viele Neuburger bewegt, bleiben wir weiterhin dran. Mittlerweile sind wir mit der Agenda 21 in Kontakt und haben auch unsere Petitionsforderungen vorgestellt", meint Wolbert. Für solche und viele weitere örtliche Projekte braucht die Klimabewegung Unterstützung, denn momentan sind die Aktiven ausgelastet. "Petitionen unterschreiben, Demos und Veranstaltungen besuchen und Mitgliederaktivierung - auf diese drei Arten kann man uns unterstützen. Bei Fridays for Future und Parents for Future tätig zu sein, heißt nicht, sich zu verpflichten: Die Leute können sich in dem Maße beteiligen, wie sie wollen", erklärt Schorer.

In unterschiedlichen Arbeitsgruppen organisieren sich die Aktiven und schaffen so eine Arbeitsteilung und eine intensive Vernetzung. Eine der Arbeitsgruppen ist das Social-Media-Team, denn FFF und PFF Neuburg sind mit den Facebook- und Instagram-Kanälen sowie der eigenen Internetseite aktiv in den sozialen Netzwerken. "Da ist auch für jede Altersgruppe etwas dabei. Für die ganz Jungen haben wir zum Beispiel die Fridays for Future Jugend", sagt Wolbert. Auch über den Kurzmitteilungsdienst WhatsApp können sich Interessierte über die Klimaorganisationen informieren - in einer öffentlichen WhatsApp-Gruppe wird nach dem Prinzip eines Newsletters über aktuelle Projekte, Veranstaltungen und auch Petitionen informiert. "Wir freuen uns, wenn sich jemand für uns interessiert und dann richtig Lust hat, in die Projektarbeit mit einzusteigen - natürlich auf Freiwilligenbasis", meint Wolbert am Ende des virtuellen "Onboardings". Da das Kennenlern-Treffen bei den rund 15 Teilnehmern positiv ankam, planen FFF und PFF Neuburg weitere Videokonferenzen, um über ihre Projekte und Ziele zu informieren.

DK

Patricia Viertbauer