Videokonferenz Thema in Berlin

27.12.2007 | Stand 03.12.2020, 6:15 Uhr

Auch die israelische Botschaft in Berlin berichtet über das Ereignis.

Ingolstadt (DK) Die Videokonferenz mit dem Holocaust-Überlebenden Naftali Fürst am Katharinen-Gymnasium hat ein internationales und bundesweites Echo: Sowohl die deutsche Botschaft in Washington als auch die israelische Botschaft in Berlin berichteten über die Initiative.

"Die Schülerinnen und Schüler sind sehr stolz und zugleich nachhaltig beeindruckt", schildert Matthias Schickel, der als Gymnasiallehrer am Ingolstädter Katharinen-Gymnasium kürzlich zusammen mit 25 Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte eine Videokonferenz mit Yad Vashem, der israelischen Gedenkstätte für Holocaust und Heldentum, durchführte. Zwei Stunden lang unterhielten sich die Ingolstädter mit Naftali Fürst, der den Holocaust in verschiedenen Konzentrationslagern erlebte und aus dem KZ Buchenwald befreit wurde.

Das Echo auf die Aktion, die Geschichte ein Gesicht und eine Stimme gab, ist beachtlich: Aus ganz Deutschland melden sich Lehrer bei Matthias Schickel, um Anregungen für den Unterricht zu bekommen. Katherl-Direktor Reinhard Kammermayer erhielt eine E-Mail vom deutschen Generalkonsul in Boston mit großem Dank: Das Interesse an solchen Projekten in den USA sei "gewaltig", meint Wolfgang Vorwerk. "Dies ist vor allem auch deshalb wichtig, weil vielfach Nachrichten über Rechtsextremismus in Deutschland dominieren", schreibt Vorwerk, der die Informationen auch den anderen Generalkonsulen in Amerika und dem Botschafter Harald Kindermann in Tel Aviv zur Verfügung stellte.

Bereits erschienen ist ein ausführlicher, englischsprachiger Bericht mit Foto im Nachrichtendienst der Botschaft in Washington. 45 000 Abonnenten soll der "Newsletter" allein den USA haben. Die Schlagzeile: "Ingolstadt Students explore history with holocaust survivor via video conference." Und auch der regelmäßige Nachrichtendienst der Botschaft des Staates Israel in Berlin befasste sich eingehend mit der Videokonferenz der Katherl-Schülerinnen und –Schüler.

Gymnasiallehrer Matthias Schickel plant nun eine Fortsetzung: Im Januar oder Februar soll in einer weiteren Videokonferenz mit Mitarbeitern von Yad Vashem unter anderem erörtert werden, ob und wie um die deutschen Opfer des Zweiten Weltkriegs getrauert werden soll.