Eichstätt
Video: "Rockstars" im Sporer

Das Jura-Museum nutzt die Schaufenster des ehemaligen Schreibwarengeschäfts in der Innenstadt

18.11.2020 | Stand 23.09.2023, 15:31 Uhr |
Den Leerstand im ehemaligen Schreibwarengeschäft Sporer in Eichstätts Innenstadt nutzt das Jura-Museum jetzt für Präsenz in der Stadt. Oberbürgermeister Josef Grienberger und Standortmanagerin Beate Michel (i rechts und links) freuen sich über die Zusammenarbeit mit dem Team des Jura-Museums, Christina Ifrim, Andreas Radecker und Stephanie Armer (von rechts). − Foto: Chloupek

Eichstätt - Das Eichstätter Jura-Museum ist jetzt in der Innenstadt präsent: Im ehemaligen Schreibwarengeschäft Sporer in zentralster Lage der Innenstadt präsentiert das weltbekannte Naturkundemuseum nun einige seiner Glanzstücke aus der Fossiliensammlung. Allen voran - als echte "Rockstars" unter den Versteinerungen - sind auch der weltbekannte Archaeopteryx und der einzigartige Juravenator mit von der Partie.

Freilich sind nicht die Originalfossilien in die Stadt gezogen, der geowissenschaftliche Präparator des Museums, Andreas Radecker, hat vielmehr einige der Highlights in originalgetreuen Abgüssen kopiert, die jetzt in den Schaufenstern des Geschäfts in Gabrielistraße und Marktgasse gezeigt werden. Ein Einbruch lohnt also nicht, denn die unbezahlbaren Originale lagern weiterhin gut gesichert oben auf der Willibaldsburg.

Eigentlich, so erklärt Direktorin Christina Ifrim, wollte das Museum die Schaufenster in der Stadt nutzen, um die Besucher hinauf in die Burg zu locken. Jetzt ist das Museum dort oben allerdings wegen der verschärften Corona-Auflagen im November wieder komplett geschlossen, und die Ausstellung beim Sporer muss als Ersatz herhalten. "Wir sind aber froh, dass wir nun zumindest diese Möglichkeit haben", sagt Ifrim, die sich sehr über diese Zusammenarbeit mit der Stadt Eichstätt freut.

Es sei eine Win-win-Situation in schwierigen Zeiten, bestätigt die städtische Standortmanagerin Beate Michel. Denn damit wird ein sehr markanter Leerstand in der Innenstadt mit einer besonders attraktiven "Zwischenmiete" überbrückt, bis eine neue dauerhafte Nutzung für das Geschäft, das seit vorigem Dezember leer steht, beginnt. Besitzerin Hedwig Sporer bestätigt am Rande des Pressetermins, dass bereits ein neuer Nutzer zumindest für eine Hälfte des Ladens in Sicht sei, sie nennt aber noch keine konkreteren Details - und auch noch keinen Zeitrahmen. Also wird das Jura-Museum bis auf weiteres die Fenster im markanten Gabrieli-Bau in der Innenstadt bespielen.

Das findet auch Oberbürgermeister Josef Grienberger sehr gelungen. Er freut sich über die Zusammenarbeit mit dem Museum, die trotz Teil-Lockdown hinter den Kulissen weitergeführt wird. Denn Museum und Burg sollen als wichtige Wahrzeichen der Stadt bekanntlich besser an die Stadt angebunden werden. Das ist seit vielen Jahren ein Dauerthema und auch ein gestecktes Ziel im Stadtentwicklungskonzept ISEK. Und das, so Grienberger auf Anfrage, werde jetzt konkret angegangen: Aktuell läuft die Analyse für eine Shuttle-Bus-Anbindung zur Burg. Wegen der verbesserungswürdigen Beschilderung ist der OB ebenfalls mit der Museumschefin in Kontakt. Christina Ifrim bestätigt das und freut sich ihrerseits sehr über die positive Resonanz, die sie schon beim Aufbau der Ausstellung von Passanten bekommen hat. Sie will das Museum auch nach dem Teil-Lockdown weiter in der Stadt präsent halten - und damit dann wieder Besucher auf die Burg locken.

EK

Eva Chloupek

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