Ingolstadt
Video: Abnehmen mit Genuss durch fettreduziertes Kochen

07.03.2020 | Stand 04.01.2021, 10:09 Uhr
Abnehmen mit Genuss: Wer auf fettarme Ernährung achtet, kann sich durchaus auch Spaghetti gönnen. −Foto: Pixabay

Die Zahlen sind alarmierend: Laut dem Statistischen Bundesamt sind mehr als die Hälfte aller Erwachsenen in Deutschland übergewichtig. Deshalb ist es unser Ziel bei der Frühjahrskur, Ihnen liebe Leserinnen und Leser, in den nächsten vier Wochen Ernährungskonzepte aufzuzeigen, die langfristig Erfolge beim Abnehmen sichern. Keine neuen Wunderdiäten mit verheißungsvollen Versprechen - denn sie können auf Dauer nicht funktionieren - sondern Ansätze und viele Rezepte für eine langfristige Umstellung, bei der auch der Genuss nicht zu kurz kommt. (Ein Video dazu sehen Sie am Ende des Artikels.)

Für viele Ernährungswissenschaftler und auch Anja Nickel, Diätassistentin aus Pfarrkirchen (Landkreis Rottal-Inn), ist eine fettreduzierte Ernährung auf Dauer Garant für eine erfolgreiche Gewichtsabnahme, wie die Expertin im ersten Teil der Frühjahrskur, erklärt. "Frauen sollten täglich auf etwa 50 Gramm Fett kommen, Männer auf etwa 60 Gramm, das wäre ideal für einen langfristigen Erfolg. Leider sieht die Realität aber häufig so aus, dass viele um die 120 Gramm Fett pro Tag zu sich nehmen", weiß Anja Nickel.

Deshalb stellt die 42-Jährige für die Frühjahrskur der Heimatzeitung auf der nächsten Seite Rezepte vor, die nicht nur abwechslungsreich sind und gut schmecken, sondern auch weniger Fett enthalten. Auf diese Weise kann jeder feststellen, dass man auch mit Genuss abnehmen kann. Oder hören sich Gerichte wie Spaghetti Bolognese, rotes Linsen-Curry, Geflügel-Zitronenreis oder ein Orangentraum mit Joghurt als Dessert nach Abnehmen an?

Wichtig bei jeder Mahlzeit: 32 Mal kauen, langsam und achtsam essen

"Wichtig ist, den Tag mit drei Hauptmahlzeiten zu strukturieren, denn dann hat man auch Pausen zwischen dem Essen. Ich finde, jeder sollte wieder mehr auf seinen eigenen Körper hören und sich fragen, ob er wirklich hungrig ist und eine Zwischenmahlzeit braucht oder ob ihm Frühstück, Mittag- und Abendessen reichen", rät Anja Nickel. Zudem mache es einen großen Unterschied, wie achtsam man esse, wie oft man jeden Bissen kaue und wie langsam man generell esse. Am besten sollte jeder Bissen 32 Mal gekaut werden.

Tipp der Expertin: Statt Fett lieber mehr Gewürze und Kräuter verwenden

"Fett ist zwar ein Geschmacksträger, aber der Genuss kommt auch nicht zu kurz, wenn man Fett einspart und stattdessen zum Beispiel mehr Kräuter und Gewürze verwendet. Auch bei den Ölen sollte man bei der kalten Zubereitung Leinöl, Rapsöl oder Walnussöl verwenden und für die warme Zubereitung Rapsöl oder Olivenöl."

Auch beim Einkauf könne man bereits auf fettarme Alternativen achten und statt Sahne saure Sahne nehmen und sie mit Kräutern und Gewürzen verfeinern oder Magerquark wählen und ihn mit Mineralwasser verrühren, damit er cremiger wird. "Viele denken auch, dass zum Beispiel Gemüse besser schmecke, wenn man viel Butter drangibt. Aber ich sage immer, dass ein Stück reicht, denn zehn Stücke machen den Geschmack nicht intensiver", weiß Anja Nickel. Bei Milch und Joghurt lohnt es sich, die 1,5-Fett-Variante zu wählen, Fleisch und Fisch sollten möglichst naturell ohne Panade zubereitet werden. Und auch bei Wurst und Käse lässt sich Fett einsparen. Zum einen durch fettärmere Sorten oder man verwendet sie sparsamer auf dem Brot. "Als Alternative zur Butter kann man auch dünn Ketchup oder Senf aufs Brot streichen", rät Anja Nickel.