VIB Vermögen plant bei BBI Aktiensplit

23.06.2006 | Stand 03.12.2020, 7:46 Uhr

Neuburg/Ingolstadt (DK) Die VIB Vermögen AG, Neuburg, die im April dieses Jahres 94,45 Prozent der Anteile an der Bürgerliches Brauhaus Ingolstadt AG (BBI) übernommen hat, plant noch in diesem Jahr eine Umwandlung der BBI in eine Immobilienholding. Außerdem will VIB-Vorstand Ludwig Schlosser, der seit Anfang der Woche auch Aufsichtsratschef der BBI ist, den "sehr guten Immobilienbestand der BBI" weiter ausbauen, wie er gegenüber unserer Zeitung sagte.

Das Ingolstädter Traditionsunternehmen war bereits unter ihrem vorherigen Mehrheitseigner, der Bayerischen Landesbank, in die BBI mit Zuständigkeit für die Immobilien des Unternehmens und Herrnbräu als den für das Getränkegeschäft verantwortlichen Bereich aufgeteilt worden.

Neben der Umwandlung der BBI in eine Immobilienholding mit der Zielrichtung eines REIT (Real Estate Investment Trust) – "sobald die gesetz lichen Voraussetzungen dafür geschaffen sind" – plant Schlosser auch eine "Kapitalglättung" und einen Aktiensplit der BBI-Aktie.

Der am 24. August in Ingolstadt stattfindenden BBI-Hauptversammlung soll vorgeschlagen werden, das Grundkapital um gut 26 000 € auf 1 560.000 € zu erhöhen. Anschließend soll die Zahl der Stückaktien durch einen Aktiensplit im Verhältnis 1:52 von 30 000 auf 1 560 000 gesteigert werden. Damit will Schlosser die "schwere" BBI-Aktie – zuletzt war sie mit 680 € notiert – für Anleger attraktiver machen, denn VIB strebe nicht an, die Kleinaktionäre im Rahmen eines Squeeze Out herauszudrängen, so der VIB-Chef. Vielmehr sei das Gegenteil der Fall.

Zusätzlich zum Aktiensplit plant die BBI AG – die Zustimmung der Hauptversammlung vorausgesetzt –, im 2. Halbjahr das Grundkapital durch die Ausgabe von bis zu 14 040 000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlagen auf insgesamt 15 600 000 Stückaktien zu erhöhen. Das frische Eigenkapital soll zur Aufstockung des Immobilienbestands dienen, der primär gewerbliche Objekte im süddeutschen Raum umfasse. Insgesamt werde sich der VIB-Anteil an der BBI durch die geplante Kapitalerhöhung auf unter 50 Prozent reduzieren.

BBI-Vorstand und Herrnbräu-Geschäftsführer Claus Paulus sieht die Entwicklung, die bei dem Unternehmen durch den Einstieg von VIB angestoßen wurde, positiv. Die Brauerei könne unverändert weitergeführt werden, und neue Interessenten erhielten die Möglichkeit, sich an der BBI zu beteiligen, so Paulus.