Regionalliga Bayern
VfB zwischen Ent- und Anspannung

Eichstätt kann an diesem Samstag gegen Aubstadt den Klassenerhalt auch rechnerisch klarmachen

22.04.2022 | Stand 23.09.2023, 0:51 Uhr
Im Hinspiel sorgte Philipp Federl mit einem Doppelpack für den VfB-Sieg gegen Aubstadt. Die achtplatzierten Eichstätter möchten beim Tabellensiebten aus der Rhön auch diesmal wieder Zählbares mitnehmen. −Foto: Traub

Eichstätt - 45 Punkte, die magische Grenze für den scheinbar sicheren Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern, hatte Markus Mattes als Ziel ausgegeben.

Dann sei er entspannt, hat er damals gesagt. Jetzt - nach dem 1:1 gegen den TSV Buchbach am vergangenen Mittwochabend und vor dem Duell am Samstag (14 Uhr) beim TSV Aubstadt - hat der VfB 45 Zähler auf dem Konto. Und was sagt Mattes dazu? "Als Trainer ist man nie entspannt. "

Bis zum Saisonende sind noch fünf Spiele zu bestreiten und somit 15 Punkte zu vergeben. Der VfB Eichstätt geht mit elf Punkten Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz in diese Duelle - und kann den Klassenerhalt, natürlich in Abhängigkeit von den anderen Ergebnissen, schon an diesem Wochenende auch rechnerisch perfekt machen. "Wenn mir einer vor Saisonbeginn gesagt hätte, dass wir an Ostern 45 Punkte haben, dann hätte ich das sofort unterschrieben. Natürlich werden die jüngsten Ergebnisse von außen kritisch betrachtet, was ich persönlich schade finde. Denn man muss die ganze Saison sehen: Und da haben die Jungs wieder wirklich eine tolle Leistung gezeigt", zieht der VfB-Coach ein erstes Resümee.

Wenn man bedenkt, mit wie viel Verletzungspech die Domstädter immer und immer wieder zu kämpfen hatten und derzeit auch haben, dann ist die ausgeglichene Bilanz von 12 Siegen, 9 Unentschieden und 12 Niederlagen aller Ehren wert. Die Hiobsbotschaften reißen derweil nicht ab: Julian Kügel musste am Innenband im Knie operiert werden. "Zunächst sah es gut aus, aber dann hat ein anderer Arzt gemeint, dass er um eine OP nicht umhinkommt", berichtet Mattes. Bei Verteidiger Luca Trslic hält der VfB-Coach einen Einsatz am Samstag für möglich, bei Stürmer Dominik N'gatie schließt er ihn dagegen aus. Gut möglich also, dass Thomas Selz, der gegen Buchbach sein Startelf-Debüt feierte und nach 67 Minuten ausgewechselt wurde, erneut von Beginn an ran darf.

Weil Luca Oehler kurzfristig Spät- statt Frühschicht arbeiten musste, rückte im Nachholspiel auch Johannes Mayer in die Anfangself. Für den 20-jährigen Youngster war es erst der zweite Einsatz von Beginn an. "Ich finde, dass es beide ganz ordentlich gemacht haben. Natürlich war es vor allem für den ?Selzi' in der Sturmspitze schwierig. Aber das, was er kann, hat er auf den Platz gebracht und das ist das Wichtigste. Dass er ab und zu einen Stellungsfehler hatte, ist ganz normal. Aber wie gesagt: Er hat es gut gemacht und ich bin mit seiner Leistung zufrieden", bilanzierte Mattes.

Der TSV Aubstadt, den die Eichstätter im Hinspiel dank eines Doppelpacks von Philipp Federl mit 2:1 bezwangen, liegt mit 52 Punkten auf dem siebten Rang - und damit im Niemandsland der Tabelle. Wie schwankend die Formkurve der Unterfranken zuletzt war, verdeutlichen diese Ergebnisse: da kassierte man jeweils eine 0:1-Niederlage gegen die abstiegsbedrohten Vereine vom TSV Rain am Lech und vom SC Eltersdorf, dazwischen gab es einen 3:0-Sieg über den SV Wacker Burghausen. "Sie haben ihren Fokus wohl schon auf den Pokal gerichtet. Und da es in der Liga um nichts mehr geht, rücken hier die Spiele wahrscheinlich etwas in den Hintergrund", vermutet Mattes. Denn nach einem 4:3-Sieg nach Elfmeterschießen über den Drittligisten TSV 1860 München steht der TSV aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld im Finale des Bayerischen Totopokals. Gegner am 21. Mai ist der Ligakonkurrent FV Illertissen. Der Gewinner zieht in die erste DFB-Pokal-Hauptrunde ein.

Unabhängig von dieser einmaligen Chance werden die Aubstädter den Eichstättern die Punkte nicht kampflos überlassen. "Der TSV hat eine riesige Qualität in den Reihen. Im Endeffekt ist es die U23 des 1. FC Nürnberg von vor zwei Jahren, nur dass die Spieler jetzt nicht mehr beim Club, sondern in Aubstadt spielen und älter und erfahrener geworden sind", sagt Mattes - der wohl selbst beim sicheren Klassenerhalt bis zum Saisonende angespannt bleiben wird.

EK

Norbert Dengler