Landshut
VfB trotzt dem Trend

Zuschauerschwund in der Fußball-Bayernliga schockiert den Verband – Eichstätt behauptet sich auf Platz vier

04.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:32 Uhr

Bald geht es wieder los in der Fußball-Bayernliga: Am 23. Februar bestreitet der VfB Eichstätt (vorne Philipp Krieglmeier) das erste Auswärtsspiel des neuen Jahres in Wolfratshausen - Foto: Traub

Landshut (EK) Von wegen Zuschauerschwund. Zumindest der VfB Eichstätt kann sich über den Zuspruch der Fans nicht beklagen. Nach elf Spieltagen steht der Aufsteiger auf Platz vier der ligainternen Rangliste. Ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Teams der Spielklasse ist der VfB durchaus zufrieden.

Insgesamt 4419 Zuschauer – die höchste Besucherzahl war 630, die niedrigste 255 – passierten bisher die Stadiontore der Eichstätter, und das kann sich ob eines Schnittes von 401 Fans durchaus sehen lassen. Selbst der TSV Sonthofen als „Zuschauerkrösus“ begrüßte pro Partie gerade einmal 86 Besucher mehr. Da sind die SpVgg Unterhaching II und der SV DJK Rosenheim schon weit schlechter dran. Die Teams müssen sich mit im Schnitt jeweils 103 Zuschauern begnügen.

Kein Wunder, dass bei so manchem Vereinsvertreter bei der Wintertagung der Bayernligisten in Landshut die Alarmglocken klingelten. „Die Bayernliga Süd steht deutlich im Schatten der Regionalliga Bayern. Das hatten wir so nicht erwartet“, sagt Johann Wagner, der Spielleiter der Südgruppe. Während die neue Regionalliga boomt – es kamen durchschnittlich 721 Fans zu den Spielen – so sahen die Partien in der Bayernliga Süd im Schnitt nur 258 Besucher.

„In der Bayernliga sind die Zuschauerzahlen rückläufig“, sagt Wagner. In der Zuschauergunst liegt das Allgäu vorne. Krösus ist der 1. FC Sonthofen (487 Besucher) vor dem TSV Kottern (427). Die SpVgg Hankofen-Hailing (405) belegt den dritten Rang, dahinter folgt Eichstätt mit 401 Fans. Im vergangenen Landesliga-Jahr waren es noch 365 Zuschauer im Schnitt.

Der Minusrekord liegt bei 50 Besuchern, den es je einmal in Unterhaching und Rosenheim gab: „Das ist einfach zu wenig“, so Wagner. Um die Position der Bayernligen zu verbessern, wird nun eine Arbeitsgruppe gegründet, die aus Funktionären des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) und Vertretern der Vereine bestehen soll. Aus der Südgruppe wurden Franz Liebl (Deggendorf), Manuel Prieler (Unterföhring) und Edi Ipfelkofer (Regensburg) benannt.

Die Vertreter der Nordliga werden bei deren Wintertagung am 16. Februar in Memmelsdorf bestellt. „Steigerung des Stellenwertes“ wird diese Arbeitsgruppe heißen, die sich zunächst zweimal in diesem Jahr treffen soll. Dort sollen Konzepte erarbeitet werden, um die fünfte Spielklasse in der Öffentlichkeit attraktiver darzustellen. Zum Themenbereich dieser Gruppe soll auch gehören, ob die Sommerpause verkürzt und damit die Winterpause verlängert werden kann. Weiter soll in diesem Gremium die Relegation am Ende der Saison 2013/14 besprochen werden.

Zudem ist die Einführung eines Livetickers analog zur Regionalliga Bayern für die Bayern- und die Landesligen in Planung, der spätestens ab der nächsten Saison laufen soll. Allerdings müssen die Vereine selbst für die Bedienung sorgen, der BFV stellt nur die Plattform im Internet zur Verfügung. Immerhin lobte der Spielleiter das insgesamt gute Zuschauerverhalten. Es gab nur ein Sicherheitsspiel, das war die Partie der beiden U23-Mannschaften aus Regensburg und Burghausen. Am Rande der Begegnung SV Schalding-Heining gegen die SpVgg Unterhaching II kam es zu Störungen durch Zuschauer aus Unterhaching. In diesem Fall lobte Wagner aber besonders das umsichtige Handeln der Gastgeber, die zusammen mit der Polizei für größtmögliche Sicherheit sorgten.