VfB schenkt den Bayern drei Tore ein

29.05.2009 | Stand 03.12.2020, 4:55 Uhr
Über weite Strecken in Zaum gehalten: VfB-Verteidiger Viktor Stoll (hinten) muss hier allerdings Nationalstürmer Miroslav Klose ziehen lassen. Der steuerte zwei Treffer zum 8:3-Erfolg des FC Bayern bei. −Foto: Eichstätter Kurier

Eichstätt (EK) Der VfB Eichstätt hat sich im Testspiel gegen den FC Bayern München teuer verkauft: Die Mannschaft von Trainer Erich Hock unterlag dem deutschen Rekordmeister mit
3:8 (2:5). Für den Landesliga-Aufsteiger trafen Marco Witasek mit einem Doppelpack und
Stefan Zehentmeier.

Dabei agierte die Mannschaft von Erich Hock vor 4000 Zuschauern im Eichstätter VfB-Stadion sichtlich nervös, legte jedoch schnell den Respekt ab und ging gegen die – zum Teil – gestandenen Bundesliga-Profis mutig zu Werke.
 
Wie es der „Sir“ angekündigt hatte, begannen die Eichstätter mit drei Spitzen, was sich später schließlich noch bezahlt machen sollte. Bei ihrem zweiten Testspiel vor der Sommerpause machten die Bayern aber schnell deutlich, wer der Herr im Haus ist, und gingen durch die Sturm-Hoffnung Thomas Müller in Führung (4.). Der „neue Gerd Müller“, wie er bei den Münchnern bereits genannt wird, erhöhte wenig später nach Vorlage von Miroslav Klose auch auf 2:0 (9.). Nach einer schönen Kombination über Tim Borowski und José Sosa, die Klose zum 3:0 abschloss (17.), deutete sich ein heiteres Scheibenschießen an.
 
Der VfB Eichstätt steckte aber noch lange nicht auf. So setzte sich Simon Böhm wenige Sekunden später auf der rechten Außenbahn energisch durch, flankte in die Mitte auf den aufgerückten Philipp Krieglmeier. Der legte mustergültig mit dem Kopf ab, und Marco Witasek traf zur Freunde der Eichstätter Fans zum 1:3 (18.). Der VfB wollte mehr, aber Dominik und Benjamin Schmidramsl sowie Markus Hörmann scheiterten vor Hans-Jörg Butt. Die aufopferungsvoll kämpfenden Eichstätt wurden dennoch mit ihrem zweiten Treffer belohnt. Markus Jörg beförderte nach einer kurz ausgeführten Ecke im zweiten Versuch den Ball in den Strafraum, wo erneut Marco Witasek goldrichtig stand und den Ball zum 2:3-Anschlusstreffer im Tor der Bayern unterbrachte.
 
Eine Viertelstunde vor der Halbzeitpause machte der deutsche Rekordmeister wieder ernst, und so nutzte Müller nach einem Freistoß einem Abpraller zum 4:2 aus. Ihrer spielerische Klasse zeigten die Bayern aber erstmals so richtig beim 5:2, als sie die VfB-Hintermannschaft lässig ausspielten und Tim Borowski dem Eichstätter Schlussmann Fabian Diez keine Chance ließ. Vor dem Seitenwechsel hatte die Hock-Elf sogar noch eine Riesenmöglichkeit, aber nach einem Freistoß von Benjamin Schmidramsl lenkte Witasek den Ball nur an den Pfosten. Butt wäre chancenlos gewesen.
 
Im zweiten Abschnitt verflachte das Spiel ein wenig. Bei immer stärker werdendem Nieselregen besaß Klose die erste Chance, verfehlte aber knapp. Auf Seiten des VfB war es natürlich Marco Witasek, der nach einer Flanke des eingewechselten Michael Rössler in der Bayern-Abwehr hängen blieb. Die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes ließ es nun immer ruhiger angehen. Nur noch vereinzelt sorgten die Bayern für Gefahr. In der 63. Minute traf Klose mit einem Heber über den mittlerweile im VfB-Tor stehenden Thorsten Heinz zum 6:2. Wenig später war dann auch schon Schluss für den Nationalstürmer, der – zur Enttäuschung der zahlreich angereisten Fans – einer der wenigen Stars in der Bayern-Elf war.
 
In der 74. Minute sorgte dann wieder Thomas Müller nach einem Pass von Dominik Rohracher für das 7:2, ehe der VfB Eichstätt gar ein drittes Mal ausgiebig jubeln durfte. Der eingewechselte Stefan Zehentmeier überlistete mit einem satten Schuss Thomas Kraft, der zur Halbzeit für Butt ins Tor gekommen war. Zuvor hätten die Eichstätter aber schon einen weiteren Treffer erzielen müssen, doch Witasek, der immer wirbelnde Markus Hörmann und Stephan Zengerle scheiterten am Bayern-Keeper. Wer sonst, außer Thomas Müller, hätte also für das letzte Tor des Tages und den 8:3-Endstand sorgen sollen.
 
Am Ende konnte VfB-Trainer Hock mit der Leistung seiner Mannschaft mehr als zufrieden seine. Schließlich schaffte es zuletzt der Deutsche Meister VfL Wolfsburg, gegen die Bayern mehr als drei Treffer zu erzielen.