Eichstätt
VfB II geht gut vorbereitet in die Relegation

VfB Eichstätt II erwartet heute Abend zum Hinspiel den ASV Au - Europa-Cup-Modus zählt

21.05.2019 | Stand 23.09.2023, 7:06 Uhr
Für Spielertrainer Julian Scholl (rechts) und dem VfB Eichstätt II gilt es, über die Relegation die Saison doch noch zufriedenstellend abzuschließen. Heute geht es zunächst gegen den ASV Au. −Foto: Daniel Worsch

Eichstätt (EK) Nur vier Tage nach der herben 2:7-Klatsche gegen den FSV Paffenhofen beginnt für den VfB Eichstätt II die Saisonverlängerung.

Das erste von mindestens zwei und maximal vier Spielen bestreiten die Schützlinge um Spielertrainer Julian Scholl heute Abend um 19 Uhr zuhause auf Kunstrasen gegen den ASV Au. Das Rückspiel findet am Samstag um 15 Uhr in Au statt.

Der Verlierer der beiden Duelle, die nach dem Europacup-Modus ausgetragen werden, muss den bitteren Gang in die Kreisliga antreten. Der Sieger dagegen darf auf ein weiteres Jahr Bezirksliga-Zugehörigkeit hoffen, muss dann aber in der zweiten Runde den Gewinner aus der Partie zwischen dem dem SC Fürstenfeldbruck (12. Bezirksliga Süd) und der SG Schönau am Königssee (12. Bezirksliga Ost) ausschalten.

Während die Eichstätter durch die unliebsamen Mühlen der Relegation müssen, ist der ASV Au froh, dass sich die Sommerpause noch ein wenig hinzieht. Denn der Verein aus dem Fußballkreis Inn/Salzach stand am vergangenen Samstag schon mit beiden Beinen in der Kreisliga. Die Truppe um Trainer Florian Dirscherl lag in einer verrückten Partie am letzten Spieltag der Bezirksliga Ost mit 0:2 hinten und Doppeltorschütze Stefan Lechner vergab in der 31. Minute einen Elfmeter zum möglichen 0:3. Der Ball sprang vom Innenpfosten zurück ins Spielfeld und gab dem ASV Au neuen Mut. Mit einer irren Aufholjagd drehte der Club aus der Nähe von Bad Aibling die Partie und führte mit 3:2 - ehe man in der 87. Minute den bitteren Ausgleich hinnehmen musste. Das wäre in der Endabrechnung zu wenig gewesen. Doch mit einem Last-Minute-Treffer in der Schlussminute rettete Markus Paccagnel seine Farben vor dem direkten Abstieg.

Schon in der Woche davor hielt 14-Tore-Mann Franz-Xaver Pelz die Hoffnungen auf den Klassenerhalt mit einem Doppelpack beim 2:1-Sieg gegen den VfB Forstinning erst am Leben. Im Tor der Forstinninger stand mit Michael Hierl ein Ex-Eichstätter. Der 25-Jährige bestritt in der Saison 2016/17 14 Spiele für die VfB-Reserve und war über den VfR Neuburg nach Forstinning gewechselt. "Mit ihm habe ich natürlich telefoniert und mir Informationen aus erster Hand über die Spielweise unseres heutigen Gegners geholt", sagt Scholl. Weitere Fakten konnte er im Internet nachlesen: So gelangen dem ASV in 30 Spielen nur 35 Treffer. Alles andere als sattelfest erwies sich auch die Abwehr: 61 Gegentore waren nach dem Schlusslicht der zweitschlechteste Wert der Liga. "Wir gehen also nicht unvorbereitet an die Aufgabe heran und wollen bereits im Hinspiel die Grundlage für das Weiterkommen legen", betont Scholl.

Das 2:7 gegen Pfaffenhofen sieht der 28-Jährige nicht wirklich negativ, sondern eher als Ausrutscher. "Natürlich hat der ASV Au mit den zwei Siegen zum Saisonende viel Selbstvertrauen getankt. Dass sie eigentlich schon fast abgestiegen waren und jetzt doch noch einmal eine Chance erhalten, gibt ihnen mit Sicherheit einen zusätzlichen Schub. Aber auch meine Jungs sind voll motiviert. Uns war seit der Winterpause bewusst, dass wir unter Umständen diesen beharrlichen Weg gehen müssen. Mit Wille, Leidenschaft und Einsatzbereitschaft wollen wir nun unser Ziel erreichen", sagt Scholl. Der Eichstätter Spielertrainer kann in den wichtigsten Spielen der Saison auf den vollen Kader zurückgreifen. Denn da man damit rechnen konnte, dass der Weg zum Klassenerhalt über die Relegation führt, waren die Spieler angehalten worden, nicht gleich nach dem offiziellen Saisonende in den Urlaub zu fahren. Darüber hinaus kann die VfB-Reserve mit Leihgaben von der Ersten Mannschaften rechnen. Spielen darf, wer in der Rückrunde weniger als fünfmal in der Startelf der Regionalliga-Mannschaft stand. "So wie es aussieht, werden Lucas Schraufstetter und Klinsman aushelfen", verrät Scholl.

Norbert Dengler