Ernsgaden
Verzögerungen durch Kostenexplosion

Neuausschreibung der Druckleitung zur Kanalsanierung und auch der Fußgängerampel am neuen Kindergarten

13.10.2021 | Stand 23.09.2023, 21:17 Uhr
Ob bei den Hausanschlüssen oder beim Kanal: Seit Jahren muss die Gemeinde Ernsgaden hohe Summen in ihre Abwasserbeseitigung investieren. −Foto: Archiv GZ

Ernsgaden - Mit den Folgen des überregionalen Materialmangels hatte sich der Gemeinderat Ernsgaden in seiner Sitzung am Dienstag auseinanderzusetzen. Die enorme Kostensteigerung bei der Verlängerung der Druckleitung des Kanals nach Rockolding zog die Aufhebung der aktuellen Ausschreibung nach sich. Massive Kostensteigerungen sind aber auch der Grund, warum sich die Errichtung einer Fußgängerampel im Bereich des neuen Kindergartens verzögert.

Schon im Juli 2019 hatte sich der Gemeinderat für die Umsetzung des Sanierungskonzeptes zur Verlängerung der Druckleitung bis zum Pumpwerk Rockolding entschieden, weil es immer wieder Beschwerden der Anwohner über die Geruchsbelästigung aus dem Kanal gegeben hatte. Dass man sich des "schwierigen Themas" nun wieder annehmen muss, liegt laut Bürgermeister Hubert Attenberger (CSU) am Ergebnis der Submission: Im Zuge der beschränkten Ausschreibung waren am 24. September sieben Angebote eingegangen, wobei das wirtschaftlich günstigste bei 382632 Euro lag. Eine Summe, die den geschätzten Rahmen von rund 215000 Euro deutlich überstieg. Aus Sicht der Verwaltung lässt sich die "exorbitant erhöhte Angebotssumme" zum einen durch die zuletzt drastisch gestiegenen Materialkosten erklären. Zum anderen sei aber auch der bereits für Ende November geplante Ausführungstermin ein möglicher Grund dafür.

Er habe vollstes Verständnis, dass die Stadt Vohburg auf eine rasche Realisierung der Sanierung dränge. Dennoch könne man eine solche Preissteigerung mit Blick auf den "sorgsamen Umgang mit Steuergeldern" nicht akzeptieren, so der Rathauschef, dem auch Günther Thaller (SPD/UW) zustimmte. Attenbergers Vorschlag, die Ausschreibung aus wirtschaftlichen Gründen aufzuheben, das Vorhaben sodann unverzüglich neu auszuschreiben und dabei planerisch zu optimieren, wurde einstimmig angenommen.

Auch die von der Gemeinde gewünschte Errichtung einer regulären Fußgänger-Ampel im Bereich des neuen Kindergartens Ernsgaden verzögert sich. Der Landkreis habe aufgrund einer "inakzeptablen" Kostensteigerung die Neuausschreibung beschlossen, erklärte Attenberger. Er habe per Eilentscheid das Aufstellen einer provisorischen Ampel zum Mietpreis on 65 Euro netto pro Tag in die Wege geleitet, so der Rathauschef, dem der Gemeinderat nachträglich sein Einverständnis signalisierte.

Silvia Hartmann und Roman Amann (beide CSU) zeigten weitere neuralgische Stellen auf, die eine potenzielle Gefahr für Kinder und Eltern bedeuten, die von Ernsgaden kommend, zu Fuß zur Einrichtung unterwegs sind - darunter eine störende Hecke und die Zuwegung zum Parkplatz. Hier soll nun zeitnah nach Lösungsmöglichkeiten gesucht werden.

GZ

Maggie Zurek