Verträumter Garten hinterm Haus

19.05.2008 | Stand 03.12.2020, 5:54 Uhr

Wegen des Regens musste das "Junge Eichstätter Streichquartett" ins Haupthaus des Andlauer Hofs ausweichen.

Eichstätt (EK) Das Stadtjubiläum war Anlass für eine Sonderführung, die die Tourist-Info unter dem Motto "Versteckte Schätze" am Sonntag angeboten hatte. Zahlreiche, sonst der Öffentlichkeit verschlossene Orte konnten besichtigt werden.

Rund 200 Interessierte nutzten die Gelegenheit, in private Gärten am Frauenberg, in den Garten von Forstamt und Maria-Ward-Realschule sowie in den Spitalhof der Willibaldsburg zu spazieren.

In der Luitpoldstraße öffneten Eva und Sigurd Eisenkeil ihren Garten, und durch die Idylle des Andlauer Hofes führten Roland Spiegel und Karl-Heinz Donaubauer. So erläuterte Eva Eisenkeil die Baugeschichte ihres Hauses, dessen Bauherr, Baumeister und Bauzeit nicht bekannt seien. Eine dendrochronologische Untersuchung habe eine Bauzeit wohl um das Jahr 1620 ergeben. "Der Garten hinter dem Haus ist verträumt, verschlossen", sagte Eisenkeil. Bei der Renovierung des Anwesens durch das Ehepaar Eisenkeil im Jahr 1984 habe man auch den Garten neu angelegt. Man habe einen "intimen Raum" geschaffen, der von der Stadtmauer auf der einen und vom Haus auf der anderen Seite abgeschlossen wird.

Hinter der neoklassizistischen Fassade in der Luitpoldstraße 12 verbirgt sich nicht nur ein kleiner Garten, sondern eine ganze Garten- und Hofanlage. Nach einem ausgiebigen Bummel durch die einzelnen Parzellen erläuterte Karl-Heinz Donaubauer als Vertreter der Hofgemeinschaft die Baugeschichte der Häuser. Roland Spiegel ergänzte Wissenswertes über die Besitzer des ehemaligen Hössl-Anwesens. Leider ergoss sich zu diesem Zeitpunkt bereits ein kräftiger Regenschauer über die rund 60 Besucher, die trotzdem bis zum Schluss ausharrten und interessiert den Ausführungen der beiden Besitzer folgten. Spiegel erzählte, dass er schon als Sechsjähriger im Hof herumgetollt sei. "Wenn man aber in solchen Gemäuern lebt, in der schon viele hunderte Jahre Leute gewohnt haben, so fühlt man sich mehr als Gast als Besitzer."

Zum Abschluss spielte das Junge Eichstätter Streichquartett, geschützt im Eingangsraum des Haupthauses, Barockmusik. Die zahlreichen Besucher zeigten sich begeistert von der Idee, einmal in versteckte Orte schauen zu dürfen. Auch wenn das Wetter mehr als unsicher war, pilgerten viele von Führung zu Führung. Die waren, wie Susanne Sparaga von der Tourist-Info erläuterte, extra so gelegt worden, dass jeder alles nacheinander besuchen konnte.