Hilpoltstein
Verstehen, Vergeben und Vergessen

Beim Kinderbibeltag lernen Buben und Mädchen Gefühle der Ablehnung, aber auch der Freundschaft kennen

20.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:24 Uhr

Erst schneiden die Kinder Blumen aus, dann notieren sie darauf ihre Sorgen und ihre Hoffnungen - Foto: Bader

Hilpoltstein (cyb) Mit Trauer und Problemen umgehen, die Gefühle der anderen besser verstehen, vergeben und verzeihen können: Darum ging es beim Kinderbibeltag am gestrigen Mittwoch in der Hilpoltsteiner Grundschule.

Erzählt wurde dabei die Geschichte von Jakob und seinen zwölf Söhnen. Einer davon, Josef, wurde von seinem Vater sehr geliebt und deshalb auch reich beschenkt. Die anderen jedoch bekamen nichts.

„Wie denkt ihr, haben sich die Brüder da gefühlt“, fragt Gruppenleiterin Alexandra Harrer die Buben und Mädchen, die um sie herum im Kreis sitzen. Als keine Antwort kommt, steht Harrer auf und schenkt einem Mädchen Gummibärchen. Jetzt wird es schnell klar. „Das ist gemein“, „das ist unfair“, „wir möchten auch etwas“, rufen Pascal, Sophie, Katharina und Evelin durcheinander. „Seht ihr, so haben sich die anderen Brüder gefühlt“, sagt Harrer.

Rund 70 Kinder haben so von Ausgrenzung gehört, aber im Verlauf der Handlung auch gelernt, dass man vergeben kann. „Wir haben mit ihnen den Tag mit Liedersingen in der Kirche begonnen und werden den Tag gemeinsam mit ihren Eltern in der Kirche beenden“, sagt Organisatorin Ulrike Seitz. „Und bei der Beschäftigung mit der Josefsgeschichte sollen die Kinder etwas mit nach Hause nehmen“, ergänzt Miriam Peipp.

Damit die Kinder die Geschichte verinnerlichen, haben sie die Szenen nachgespielt, haben sich aber beim anschließenden Malen und Basteln zudem mit ihren eigenen Sorgen und Wünschen eingehend beschäftigt. „Zum Beispiel schneiden sich die Kinder aus Papier kleine Blumen aus“, sagt Harrer. „Und auf den einzelnen Blütenblättern ist dann Platz, alles das aufzuschreiben, was ihnen einmal besonders wehgetan hat, oder was sie besonders gefreut hat.“