Ingolstadt
Versöhnlicher Jahresausklang?

ERC will gegen Augsburg Aufholjagd fortsetzen - Stürmer Trivino trainiert mit

29.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:01 Uhr
ERC-Kapitän John Laliberte freut sich mit seinen beiden Kindern Aida und Henry über den 4:0-Erfolg gegen Düsseldorf. Jetzt will der Panther-Stürmer mit einem Derby-Sieg gegen Augsburg nachlegen. −Foto: Traub

Ingolstadt (DK) Der Anfang unter dem neuen Trainer Doug Shedden ist dem ERC Ingolstadt geglückt. Nun wollen die Panther nach dem überzeugenden 4:0-Sieg gegen Düsseldorf auch im Derby gegen Augsburg (Samstag, 16.30 Uhr) die Oberhand behalten und für einen versöhnlichen Jahresausklang sorgen.

Mehr als das zählen in dem Prestigeduell aber die Punkte. Zumal für das ERC-Team nach der Rückkehr in die Play-off-Ränge sogar die direkte Qualifikation für das Viertelfinale - Platz sechs ist nur sechs Punkte entfernt - noch möglich ist. Das macht auch Shedden nach seinem gelungenen Einstand deutlich. "Der Januar wird für uns ein ganz wichtiger Monat. Wir sind jetzt in einer Play-off-Jagd und hoffen, dass diese bis April dauert. Darum zählt jetzt jedes Spiel", sagt der 56-jährige Kanader, der nach dem Sieg gegen Düsseldorf nicht mit Lob sparte. "Die Mannschaft hat das bestätigt, was sie in München gezeigt hat. Wichtig war, dass wir in Führung gingen und das Team trotz einiger schwieriger Phasen das 2:0 nachlegte", meint Shedden und analysiert: "Wir haben kein hochtalentiertes Team, was die Scoringqualität anbelangt, wir müssen uns die Tore erarbeiten. Genau das hat die Mannschaft gemacht."

Sogar ein Überzahltor - erst das neunte in dieser Saison - schenkte ihm sein neues Team. Doch ebenso sehr freute sich Shedden über die gute Defensivarbeit und hob Fabio Wagner hervor: "Er hat einige Schüsse geblockt." Wagner freute sich über das Lob, mehr aber noch über den Sieg. "Das war sehr wichtig. Vielleicht war es sogar eine unserer solidesten Leistungen in dieser Saison. Wir waren sehr aggressiv und haben in jedem Drittel dominiert", meint der 22-jährige Verteidiger, der das Auftreten auch dem neuen Trainer zuschreibt. "Jeder will sich beweisen und gibt alles. Der Trainer ist laut und direkt. Das tut uns ganz gut", sagt der Landshuter.

Auch Kapitän John Laliberte bestätigt das. "Man merkt, dass ein neuer Mann in der Kabine ist. Er hat viel Erfahrung", sagt der Stürmer, der zusammen mit Brett Olson und Mike Collins die gefährlichste Angriffsreihe bildete. "Für uns heißt es: Jetzt oder nie. Der Januar wird entscheidend." Möglicherweise bekommen Laliberte und Co schon bald Verstärkung. Derzeit ist mit Corey Trivino ein Stürmer im Probetraining. Der 27-jährige Kanadier aus Toronto war zuletzt beim kasachischen Klub Barys Astana in der Kontinental Hockey-League (KHL) tätig und hat dort in 66 Spielen 10 Tore und 12 Assists erzielt. Zeitweise war er auch beim Zweitligisten Torpedo Ust-Kamenogorsk (19 Spiele, 3 Tore, 7 Vorlagen) im Einsatz. "Er ist talentiert, läuferisch gut, hat einen guten Schuss und arbeitet auch in Unterzahl. Wir haben jeden im Auge, der uns beim Toreschießen hilft. Ich hoffe, wir können ihn lizenzieren", sagt Shedden. Trivino, der 2008 mit Kanada U18-Weltmeister wurde, spielte zuvor bereits bei Orli Znojmo (46 Spiele, 13 Tore) und Admiral Wladiwostok (12 Spiele, kein Tor) außerhalb seiner Heimat. Im November 2015 bot er sich auch den Krefeld Pinguinen an, blieb dann aber ohne Engagement. Eine schnelle Lösung noch bis zur Partie gegen Augsburg ist daher eher nicht zu erwarten.

Während sich Wagner auf ein Derby freut, in dem wieder "gekratzt und gebissen" wird, lässt sich Shedden überraschen. "Ich weiß, dass es ein Derby ist. Aber sonst kenne ich weder die Teams noch die Trainer in der DEL. Ich muss erst noch ein paar Videos anschauen." Der Start in die unbekannte Liga ist Shedden immerhin schon geglückt.

ERC IN KÜRZE

Personal: Verteidiger Benedikt Kohl ist weiter an einer nicht exakt diagnostizierten Virusinfektion erkrankt und hat bis auf weiteres Trainingsverbot. Der Zeitpunkt seiner Rückkehr ist ungewiss. Dagegen rückt der erste Einsatz von Joachim Ramoser im ERC-Trikot näher. "Ich brauche vielleicht noch ein paar Trainingseinheiten, aber mein Knie hält und ich trainiere mit vollem Körpereinsatz. Ich würde mich freuen, wenn ich bald eine Chance bekäme", sagt der 22-jährige Stürmer, der nach einer schweren Knieoperation (Kreuzbandriss und Knorpelschaden) um sein Comeback kämpft.

 

Statistik: Im letzten Spiel des Jahres kommt es zum 63. Panther-Treffern in der DEL. Bisher haben die Ingolstädter mit 37:25 Siegen klar die Nase vorn. Augsburg liegt als Tabellenzwölfter sechs Punkte hinter einem Play-off-Rang.

 

Parkplätze: Der ERC weist bei den Heimspielen während der Feiertage und Ferienzeit auf eingeschränkte Parkmöglichkeiten an der Saturn-Arena hin und rät den Stadionbesuchern auf andere Flächen auszuweichen. | gst