Versicherungsschutz - Berufsunfähigkeitspolice mit lebenslanger Rente wählen?

03.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:19 Uhr

Die meisten Berufsunfähigkeitsversicherungen laufen bis zum 67. Lebensjahr. Mittlerweile gibt es jedoch auch Policen mit lebenslanger Rentenzahlung.

Der Hintergrund: Wer lange berufsunfähig war, wird auch im Alter kaum Geld zur Verfügung haben, da er nur wenig in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat. Und wer bereits in jungen Jahren dauerhaft berufsunfähig geworden ist, der hat in der Regel auch kein Geld zur Verfügung, privat für das Alter vorzusorgen – also fließt auch aus der privaten Vorsorge kaum Rente.

Manche Berufsunfähigkeitsversicherungen leisten lebenslang

Eine lebenslange Berufsunfähigkeitsrente entschärft dieses Problem. Die Betroffenen bekommen auch im Rentenalter weiter Leistungen aus der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung und sind damit lebenslang abgesichert. Grund genug, sich die Angebote einmal genauer anzuschauen. Beispiel Generali Versicherungen: Ein 30-jähriger Kaufmann kann sich für einen Mehrbeitrag von 15,57 Euro eine lebenslange Rente sichern, wenn er vor dem 40. Geburtstag berufsunfähig wird. Ab dem 40. Geburtstag fällt dann die lebenslange Renten-Option bei der Berufsunfähigkeitsversicherung und mit ihr auch der Zuschlag weg.

Die LV 1871 bietet dem Kaufmann aus dem Beispiel die lebenslange Rente für einen Aufschlag von 7,13 Euro im Monat. Voraussetzung: Der Vertrag war ursprünglich bis zum Endalter von 65 Jahren geschlossen worden, der Betroffene wird vor dem 50. Geburtstag berufsunfähig und bleibt es auch bis zum Vertragsende. Beide Beispiele zeigen: Grundsätzlich ist eine lebenslange Rente finanziell durchaus zu stemmen, allerdings ist ein Berufsunfähigkeit in jungen Jahren Voraussetzung.

Lebenslange Rente bei Pflegebedürftigkeit


Einen anderen Weg gehen Versicherer wie etwa die Gothaer oder der Volkswohlbund. Sie bieten eine lebenslange Rente an – die allerdings nur dann gezahlt wird, wenn eine Pflegebedürftigkeit der Grund für die Berufsunfähigkeit war. Teilweise wie bei der Gothaer ist dieser Zusatzschutz Bestandteil der klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung – allerdings muss die Berufsunfähigkeit auch hier vor dem 45. Geburtstag eingetreten sein. Beim Volkswohlbund wird ebenfalls ein Aufschlag für den Zusatzschutz fällig, der im Beispiel rund acht Euro ausmacht - dafür gibt es aber auch keine Altersgrenze.

Fazit: Die Generali und die LV 1871 bieten hier passable Angebote, die aber vor allem die Fälle abdecken, die in jüngeren Jahren berufsunfähig werden. Eine lebenslange Rente bei Pflegebedürftigkeit bietet die Gothaer als Bestandteil des BU-Schutzes ohne zusätzliche Prämie an – ein solches Angebot sollte bei der Auswahl zumindest mit in die engere Wahl gezogen werden.