Hilpoltstein
Verschwundene Bälle und fliegende Brezen

Kinder der Grundschule feiern mit dem Flecklasmo, einem Zauberer und dem Prinzenpaar den Unsinnigen Donnerstag

28.02.2019 | Stand 23.09.2023, 6:06 Uhr
  −Foto: Bader, Tschapka (2)

Hilpoltstein (HK) Der Unsinnige Donnerstag ist das Highlight für die Schülerinnen und Schüler der Hilpoltsteiner Grundschule. An normalen Unterricht ist an diesem Tag nicht zu denken, stattdessen bekamen die Kinder Besuch vom Flecklasmo, den Flecklaskindern, einem Zauberer und sogar vom Prinzenpaar der Gredonia, Oliver I. und Christina I. Doch damit war noch lange nicht Schluss: Am Nachmittag zogen die Kinder mit dem Flecklasmo noch über den Marktplatz und durch die Straßen Hilpoltsteins.

Los ging es mit dem Thalmässinger Zauberkünstler Sebastian Lehmeier, der vielen als Burgfestzauberer bekannnt ist. Vor versammelter Schulgemeinschaft, bei der sich nicht nur die Kinder, sondern auch deren Lehrerinnen und Lehrer maskiert zeigten, präsentierte er in der Aula seine Tricks und Kunststücke. Hin und wieder assistierte ihm eines der Kinder dabei. Er ließ die Buben und Mädchen Bälle verschwinden oder Sachen aus dem Hut zaubern und verriet darüber hinaus seine Geheimzutat beim Zaubern: Ein Fläschchen "Maggi", was wohl die fränkische Variante von "Magie" sein sollte. Einmal durfte ihm auch eine Lehrerin beim Zaubern helfen. Am Ende seines Auftritts ließ er - wie es sich für den Anlass gehörte - jede Menge Bonbons auf sein Publikum prasseln.

Nahtlos ging das närrische Treiben weiter, als die Kinder zusammen mit ihrer Lehrerin Silvia Krauß den Schulsong sangen: "Hip, hip, Hurra, unsere Schule ist wunderbar!" Und man sah den Kindern an ihren Gesichtern an, dass sie das völlig ernst meinten. Kein Wunder bei einem Rektor, der sich extra in einem kunterbunten Anzug präsentierte. Er kündigte auch gleich die Ehrengäste aus Greding an: OliverI. und ChristinaI., die Schulleiter Peter Benz nicht nur einen Orden verliehen, sondern vor den Kindern auch ihren Prinzenwalzer zum Besten gaben. Aber das waren nicht die einzigen Ehrengäste, der nun folgende ist gleichzeitig auch ein Dauergast beim Unsinnigen Donnerstag der Grundschule: Der legendäre Flecklasmo, in dessen Kostüm Josef Brunner steckte. Diesmal musste er sich alleine einen Weg durch die Kinderschar bahnen, denn sein Bruder Karl-Heinz, der zweite Flecklasmo, war verhindert.

Und so kam er alleine manchmal ganz schön in Bedrängnis angesichts der ihn jagenden Kinder, vor allem, als ein ganz besonders frecher Junge seine Hand in seinem Süßigkeitenbeutel vergrub und nicht mehr loslassen wollte. Nach ein paar wohldosierten Schlägen mit der Peitsche auf die Finger besann sich der Knabe eines Besseren und tauchte wieder in der Menge unter. "Flecklasmo, hast Klamperla dro?!", sangen die Kinder dabei immer wieder, während der so Besungene seine Bonbons unter das jugendliche Volk brachte und dabei die Peitsche knallen ließ. Und was wäre ein Unsinniger Donnerstag, wenn nicht abschließend auch die Flecklaskinder zu Gast gewesen wären und ihre Choreographie zum Besten gegeben hätten.

Mit dem Programm in der Schule gaben sich die Kinder natürlich nicht zufrieden: Am Nachmittag holten sie den Flecklasmo vor seinem Haus in der Sternsingergasse ab, um mit ihm durch die Stadt beziehungsweise von Bonbonlieferant zu Bonbonlieferant zu ziehen. Immer wieder verschwand der Flecklasmo in einem Haus, um mit einer großen Tüte Süßigkeiten oder einer noch größeren Tüte Brezen wieder herauszukommen.

Umsonst gab es die aber nicht: Erst jagte der Flecklasmo die Kinder mit der Peitsche vor sich her und dann wartete er ab, bis die Kinder ein ums andere Mal das "Flecklasmo, hast Klamperla dro?!" anstimmten. Danach flogen dafür Bonbons und Brezen ohne Ende.

Kai Bader, Tobias Tschapka