Versäumnisse

Kommentar

11.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:09 Uhr

Der nächste Schock für die Siemens-Beschäftigten. Wieder einmal setzt ihr Chef Joe Kaeser den Rotstift beim Personal an. Diesmal sind 2700 Stellen betroffen, die in Deutschland in den kommenden Jahren zusätzlich gestrichen oder ausgelagert werden.

Doch welche Alternative hat Kaeser? Er hat von seinem Vorgänger Peter Löscher ein behäbiges Unternehmen übernommen, das den Herausforderungen eines sich rasant ändernden Hightech-Zeitalters und der Industrie 4.0 kaum gewachsen war. Es ist zu hoffen, dass der Konzern seiner sozialen Verantwortung wie zugesagt gerecht wird.

Bislang hatte Kaeser mit seiner Strategie Erfolg. Deshalb hat er grundsätzlich in der Belegschaft nach den harten Einschnitten großen Rückhalt. Die Mitarbeiter haben eingesehen, dass sich das Unternehmen den Erfordernissen der Zukunft stellen muss.

Was geschieht, wenn das unterbleibt, müssen die Beschäftigten von Solarworld erleben. Das Unternehmen musste Insolvenz anmelden. Boss Frank Asbeck hat sein Geschäftsmodell zunächst darauf aufgebaut, staatliche Förderung abzugreifen. Die jedoch wurde zusammengestrichen. Außerdem überschwemmten die Chinesen den Weltmarkt mit Billig-Modulen, was Asbeck laut beklagt hat. Doch im Gegensatz zu anderen ist es ihm nicht gelungen, mit Innovationen oder hochwertigeren Produkten durchzustarten.