Pfaffenhofen (SZ) Inmitten von unzähligen in Kisten verstauten und lose verteilten Schallplatten thronen zwei Plattenspieler und ein Mixer auf dem sowieso schon majestätischen Flügel.
Daneben steht ein Schlagzeug - nicht wie sonst im Hintergrund, sondern fokussiert von Scheinwerfern und Blicken. Außenrum liegt allerhand kurioses Klangmaterial und Spielzeug.
Diese Szene bot sich den Zuschauern am vergangenen Freitagabend in der Pfaffenhofener Künstlerwerkstatt. Es hatte sich ein bunt gemischtes Publikum eingefunden, um den künstlerischen Klängen von Christopher Rumble zu lauschen. Das Duo, bestehend aus dem DJ Vincent von Schlippenbach und dem Dresdener Jazz-Schlagzeuger Demian Kappenstein, brannte ein für die Ohren ungewohntes Ideenfeuerwerk ab.
In ihren Anzügen sahen sie eher aus wie Anwälte und ihr Auftritt war ein flammendes Plädoyer für improvisierte Musik, für das kreative Verquirlen der unterschiedlichsten Einflüsse.
So kam es immer wieder vor, dass einem Bekanntes entgegensprang - eine Bluesmelodie hier, ein Hip-Hop-Sample da. Gleichzeitig wurden viele banale Klangquellen wie quietschende Plastikschweine oder Gummihühner in Kappensteins Schlagzeugsoli als Rhythmusinstrumente zweckentfremdet. Das Gesamtkonstrukt wirkte dabei keinesfalls chaotisch.
In der Interaktion beider Musiker entstanden gefühlt noch mehr Ideen als sich Samples und Beats in von Schlippenbachs Plattenkisten verstecken. Das Pfaffenhofener Publikum dankte es dem Duo, das im ansässigen Panorama Tonstudio bereits einmal aufgenommen hat, und ließ sich vom großen Spaß der Musiker gerne anstecken.
