Verpatztes Jubiläum

ERC Ingolstadt verliert bei der Geburtstagsfeier mit 1:3 gegen Schlusslicht Düsseldorfer EG

17.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:12 Uhr
Choreografie der Fans vor dem Jubiläums-Spiel. −Foto: Johannes Traub

Ingolstadt (DK) Ausgerechnet das Schlusslicht der Deutschen Eishockey-Liga vermasselte dem ERC Ingolstadt die Feierlaune. Mit einem überraschenden 3:1 (0:1, 2:0, 1:0)-Erfolg vor 4815 Zuschauern in der ausverkauften Saturn-Arena sorgte die Düsseldorfer EG für lange Gesichter. Dabei hatte die Partie für die Gastgeber so gut und stimmungsvoll begonnen.

Denn die Panther-Fans haben sich zum 50. Geburtstag mächtig ins Zeug gelegt. Mit einer großartigen Choreografie empfingen sie das Panther-Team und ließen auf einem riesigen Banner, das viele Gesichter und Stationen der ERC-Ära zeigte, die Geschichte Revue passieren. Und auch die Zuschauer machten mit. Die gesamte Saturn-Arena erstrahlte in blau-weiß, fast jeder in der Halle trug ein blau-weißes Trikot oder wenigstens einen Schal oder ein T-Shirt.
 
Entsprechend eingestimmt legten die Ingolstdäter, die in einem werbefreien Jubiläumstrikot mit dem Panther-Stadtwappen aufliefen, vehement los und nahm DEG-Torwart Stefan Ridderwall unter Beschuss. Thomas Greilinger (3. und 6. Minute) und John Laliberte (6.) scheiterten jedoch am 25-jährigen Ersatzgoalie, der den pausierenden Stammkeeper Bobby Goepfert vertrat.  
 
Das erste Powerplay nutzten die Gastgeber dann jedoch. Jared Ross visierte zunächst den Pfosten an, Laliberte verzog im Nachsetzen, und schließlich traf Tim Conboy mit einem Knaller von der Blauen Linie (11.). Die Panther waren gegen das Schlusslicht klar überlegen, was auch die Schussstatistik von 12:5 belegte. Aber fast schon im Übereifer versäumten sie es, gegen die sich tapfer wehrenden Rheinländer, klare Chancen herauszuspielen.
 
Im zweiten Drittel ging es so weiter. So verpasste Andreas Martinsen nach einem Fehler Lalibertes einmal aus kurzer Distanz (24.). Noch aber hatten die Panther ein Übergewicht, doch für Robert Sabolic war nach einem Alleingang bei Ridderwall ebenso Endstation (25.) wie für Greilinger mit einem Gewaltschuss (27.).
 
Doch zwischendurch deuteten die Düsseldorfer immer wieder mal ihre Gefährlichkeit an, und in der 32. Minute folgte dann die kalte Dusche. Colin Long schickte Ashton Rome gegen die entblößte ERC-Defensive auf die Reise und der Kanadier versenkte die Scheibe zum 1:1 hinter Torwart Timo Pielmeier im Netz. Aber es kam noch schlimmer: Einen fast identischen Spielzug nutzte abermals Rome zur 2:1-Führung der Gäste (37.).
 
Die Panther, bei denen neben Christoph Gawlik (Gehirnerschütterung) kurzfristig auch noch die angeschlagenen Michel Periard (Rückenschmerzen) und Ziga Jeglic (Entzündung im Ellbogen) passen mussten, gingen also mit einer enormen Bürde in den Schlussabschnitt. Diese merkte man den weiterhin glücklosen Gastgebern auch an. Selbst als Derek Hahn, der kurz zuvor den Außenpfosten getroffen hatte, nach einem Check gegen Kopf verletzt ausschied und die Panther nach der Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Bernhard Ebner fünf Minuten in Überzahl spielten, wollte ihnen nichts gelingen.
 
Die Jubiläumsstimmung drohte zu kippen. Je mehr Schusschancen die Panther verpassten, desto mehr mischten sich Pfiffe unter die Anfeuerungsrufe, mit denen die Fankurve jedoch bis zum Ende ihr Team unterstützten. Doch die Jubilare liefen immer verzweifelter gegen die sich einigelnden und geschickt verteidigenden Rheinländer an. Und wenn doch einmal ein Schuss auf das DEG-Tor kam, war Ridderwall stets zur Stelle. ERC-Trainer Niklas Sundblad versuchte alles und nahm noch seinen Torhüter vom Eis, doch auch das half nichts. 43 Sekunden vor Schluss eroberte Ken-Andre Olimb den Puck und schoss zum 1:3 ein.
 
Nach dem erneuten Rückschlag wird es nun immer schwerer für die Panther, sich noch direkt für die Play-offs zu qualifizieren. Am Sonntag (16.30 Uhr) müssen sie im Derby bei den Augsburger Panthern bestehen.
 
ERC Ingolstadt: Pielmeier – Ficenec, Conboy; Hambly, Schopper; Dinger, Köppchen; Ehmann – Laliberte, Hahn, Turnbull; Sabolic, Hager, Oblinger; Boucher, Ross, Greilinger; Barta, Claaßen.
 
Düsseldorfer EG: Ridderwall – Paris, Zanetti; Kaisler, Ebner; Noske, Bodker – Martinsen, Olimb, Bostrom; Rome, Long, Daxlberger; Calovi, Strodel, Mondt; Mapes, Neugebauer, Klingsporn.

Tore: 1:0 (10:09) Conboy, 1:1 (31:44) Rome, 1:2 (36:24) Rome, 1:3 (59:17) Olimb.
 
Zuschauer: 4815 (ausverkauft).
 
Schiedsrichter: Oswald/Zehetleitner (Kaufbeuren/Oberstdorf).