Reichertshofen
Vermisster Grenzstein wieder gefunden

Bürger melden sich im Rathaus: Auch der verschwundene Sockel ist aufgetaucht

08.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:15 Uhr
Grenzsteine 4 und 6 des Marktes Reichertshofen aus der Zeit um 1520 −Foto: Vogl, Verena, Reichertshofen - Langenbruck (Vogl, Verena, Reichertshofen - L)

Reichertshofen (DK) Was ein Zeitungsbericht alles bewirken kann: Nach dem Bericht "Rückkehr nach 34 Jahren" über einen gestohlenen und einen auseinandergeschnittenen historischen Grenzstein ist alles aufgetaucht, was verschwunden war.

Nach dem Bericht im DONAUKURIER "Rückkehr nach 34 Jahren" wurde die Bevölkerung aktiv. Bei Bürgermeister Michael Franken (JWU) meldeten sich mehrere Bürger. Jetzt wurde der Sockel des gestohlenen Steins wiederentdeckt. Und auch ein anderer, bislang verschollen geglaubter Grenzstein wurde wieder gefunden.

Aufgrund des DK-Berichtes meldete sich ein älterer Herr aus Baar-Ebenhausen, der genau wusste, wo der Sockel des gestohlenen Steins zu finden war. Der Sockel steht an der Straße zwischen Baar und Geisenfeld, die im Volksmund "Baarer Straße" genannt wird. Bei einer Flurbereinigung war der Stein nach hinten an ein Wäldchen versetzt worden.

Nach dem Diebstahl ist nur noch sein Sockel übriggeblieben. Es handelt sich dabei, wie bereits vermutet, um den Grenzstein Nummer 6, der zwischen dem Gebiet von Bayern und der ehemaligen Pfalz Neuburg stand. Jetzt soll der Stein mitsamt dem gestohlenen Oberteil restauriert werden, so dass die ursprünglichen Teile wieder zusammengefügt werden.

Gute Nachrichten gibt es auch für den Stein Nummer 4: Nach unserem Zeitungsbericht machte sich eine Anliegerin mit ihrer Mutter auf die Suche - und fand den Stein in einem Feld nahe Herrnfleck. Der Stein steht schief und ist verwittert, aber er ist noch vorhanden. In Abstimmung mit dem Bayrischen Landesamt für Denkmalpflege will die Marktgemeinde jetzt die Restaurierung der beiden steinernen Zeitzeugen angehen. Dafür soll in Kürze ein Büro beauftragt werden, so Bürgermeister Franken.

2013 wurden die historischen Grenzsteine Nummer 4 und Nummer 6 (siehe Karte) bei einer Überprüfung des Bayrischen Landesamtes für Denkmalpflege nicht mehr gefunden. Die beiden Zeitzeugen aus der Zeit um 1522 wurden danach von der Denkmalschutzliste gestrichen. Jetzt sollen sie wieder mit aufgenommen werden.

Insgesamt 25 Grenzsteine zwischen Bayern und der Pfalz Neuburg sind in der alten Karte des Landgerichtes Reichertshofen eingezeichnet. Sieben davon sind auf dem heutigen Gemeindegebiet von Reichertshofen erhalten geblieben.