Pfaffenhofen
Vermehrt Rehunfälle

Polizei mahnt zu Vorsicht während der Brunft

02.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:57 Uhr

Pfaffenhofen (mck) Zu ungewöhnlich vielen Wildunfällen ist es in der Nacht zum Donnerstag im südlichen Landkreis gekommen: Wie die Pfaffenhofener Polizeiinspektion berichtet, sind allein in der Zeit zwischen Mitternacht und 6 Uhr früh acht Rehunfälle verzeichnet worden.

Ein Zusammenhang mit der aktuellen Rehbrunft ist zu vermuten. Laut Polizei wurden außerdem noch ein Feldhase und ein Dachs durch Autofahrer "erlegt". Die Fahrzeugführer werden um verstärkte Aufmerksamkeit und vorsichtige Fahrweise im Bereich außerhalb von Ortschaften, vor allem bei bekannten Wildwechseln, gebeten.

Das gilt vor allem bei Strecken durch den Wald oder mit dicht bewachsenen Seitenstreifen. Denn vor allem in der Paarungszeit zwischen Juli und August kann unvermittelt Rehwild auf die Straße laufen: "In der Brunft treiben die Böcke die Geißen", erklärt Pfaffenhofens Polizeichef Helmut Fink, der selbst erfahrener Jäger ist. "Die Geiß voran und der Bock wie von Sinnen hinterher liefern sie sich ein Rennen über weite Strecken - und dabei können sie auch über Straßen laufen. " Wenn das passiert, empfiehlt er, das Licht abzublenden. "Im Fernlicht bleibt das Rehwild sonst auf der Straße stehen", so Fink.

Und wenn es doch einmal kracht? An der Unfallstelle stehen bleiben, diese Absichern und den Unfallort möglichst genau lokalisieren. Man sollte das tote Tier aber auf keinen Fall selbst mitnehmen. "Das wäre Jagdwilderei und würde empfindlich bestraft", erklärt der Inspektionsleiter. Das Rehwild gehöre nämlich dem jeweiligen Jagdpächter.

Nach einem Wildunfall müsse dieser oder die Polizei informiert werden, mahnt Fink - und zwar umgehend und nicht erst am nächsten Morgen. "Das Tier liegt ja womöglich irgendwo verletzt und müsste von seinem Leid erlöst werden. " Deswegen sei es auch wichtig, dass die Unfallstelle möglichst genau benannt werden kann.

Die Polizei zu informieren ist nicht nur eine Frage des Tierschutzes, sondern auch wichtig für die Regulierung des Schadens, so Fink: Für die Versicherung brauche der Autofahrer einen entsprechenden Nachweis über typische Unfallspuren durch Wild.