Schrobenhausen
Verluste trotz Traumnote

Sozialstation musste finanzielle Einbußen kompensieren

06.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:36 Uhr

Einstimmig wiedergewählt: Im Amt bestätigt wurde der Vorstand der Sozialstation Neuburg-Schrobenhausen mit Karin Albrecht (vorne Mitte) und Bernhard Peterke (vorne r.) an der Spitze sowie den Beiräten Inge Eberle, Christian Grimm, Gerhard Winter, August Hugl und Andreas Buchfelder - Foto: kx

Schrobenhausen (SZ) Im vergangenen Jahr hat die Sozialstation Neuburg-Schrobenhausen rund 110 000 Euro weniger eingenommen als geplant. Das sagte die Vorsitzende des Trägervereins, Karin Albrecht, den Mitgliedern während der jüngsten Jahreshauptversammlung in Schrobenhausen.

Durch Verhandlungen mit den Pflegekassen soll aber eine Steigerung der Einnahmen erreicht werden.

Die Konkurrenz im Altenpflegesektor scheint stark zu sein. Inzwischen gebe es im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen elf Pflegedienste. Über viele Jahre hinweg seien es lediglich vier gewesen, so die Leiterin der Sozialstation, Annette Eisenmann. Hinzu komme, dass eine stetig steigende Zahl osteuropäischer Pflegekräfte eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung anböten. Das mache sich bei der Sozialstation eben auch finanziell bemerkbar, wie Albrecht erklärte. Der Rückgang der Einnahmen sei im vergangenen Jahr durch Einsparungen beim Personal und den Sachkosten – vor allem bei den Fahrzeugkosten der Sozialstation – kompensiert worden. Dennoch zog Albrecht eine positive Bilanz: „Wir sind zufrieden.“ In diesem Jahr solle über die Pflegesätze erneut verhandelt werden: „Dann werden auch die Erlöse wieder steigen.“

Der Wirtschaftsplan des laufenden Jahres hat ein Volumen von mehr als 1,18 Millionen Euro. Eisenmann geht davon aus, dass von den Krankenkassen rund 500 000 Euro erlöst und von den Pflegekassen weitere rund 600 000 Euro eingenommen werden. Rund 70 000 Euro sollen durch Spenden gedeckt werden. Das Geld werde mit rund 978 000 Euro ins Personal fließen, weitere etwa 120 000 Euro sollen für Sachkosten aufgewendet werden.

Mehr als 40 Mitarbeiter an den drei Standorten der Sozialstation in Schrobenhausen, Burgheim und Neuburg haben nach Worten von stellvertretendem Pflegedienstleiter Renè Rothe im Durchschnitt jeden Monat 236 Personen versorgt. Das bedeute, dass bei etwa 69 000 Hausbesuchen rund 149 000 unterschiedliche Leistungen erbracht worden seien. Rund 234 000 Kilometer hätten die Mitarbeiter der Sozialstation dabei im Laufe des Jahres zurückgelegt.

„Die Arbeit erfordert großes Einfühlungsvermögen“, erklärte Rothe. Das zu bewerkstelligen sei bei dem Druck, der durch die Kostenträger aufgebaut werde, nicht immer leicht. Das macht sich laut Rothe auch beim Nachwuchs bemerkbar. Im vergangenen Jahr hätten 29 angehende Pflegekräfte ihr Praktikum bei der Sozialstation absolviert. Auch drei Altenpflegeschüler seien darunter gewesen. Doch nicht alle machten ihre Ausbildung wirklich zu Ende. Trotz aller dieser Probleme habe der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) die Sozialstation im vergangenen Jahr mit der Note 1,0 ausgezeichnet, sagte Rothe. Und im März habe der MDK dieses Prädikat wieder betätigt.