Monheim
Verkehrsunfall mit weitreichenden Folgen

Unfallbeteiligte reagieren aggressiv, flüchten und beschädigen Glasscheibe einer Kirche

12.04.2021 | Stand 16.04.2021, 3:34 Uhr
Symbolbild. −Foto: Rehder/dpa

Monheim - Zu einem Verkehrsunfall einige Meter nach dem Ortsausgang von Wittesheim ist es am Sonntagabend (11. April) gekommen. Ein 20-jähriger Autofahrer kam auf freier Strecke nach rechts von der Fahrbahn ab und fuhr mit seinem Wagen in einen neben der Straße liegenden Bach. Der Fahrer und sein Bruder flüchteten im Anschluss und beschädigten eine Glasscheibe einer Kirche. Mehrere Strafanzeigen waren für beide die Folge.

Wie die Polizei mitteilt, fuhr der 20-jährige Mann mit seinem Pkw auf der Ortsverbindungsstraße von Wittesheim kommend in nördlicher Fahrtrichtung zum Waldgebiet Barlüsse. Auf dem Beifahrersitz saß der 18-jährige Bruder. Circa 600 Meter nach dem Ortsausgang von Wittesheim kam der Autofahrer auf freier Strecke nach rechts von der Fahrbahn ab und fuhr mit seinem Wagen in den Bach. Dort kam der Unfallwagen manövrierunfähig zum Stehen. Ein 49-jähriger Autofahrer, der wenig später die Stelle passierte, stoppte sofort seinen Wagen und wollte an der Unglücksstelle erste Hilfe leisten. Das mittlerweile ausgestiegene Brüderpaar reagierte jedoch äußerst aggressiv. Im weiteren Verlauf ging der 20-jährige Unfallfahrer den Ersthelfer derart massiv verbal an, dass sich dieser wieder vom Unfallort zurückzog, in sein Auto flüchtete und die Polizeiinspektion Donauwörth informierte.

Der Unfallverursacher ging ihm nach und schlug dem 49-jährigen Monheimer, der mittlerweile wieder in seinem Wagen saß, mit der Faust ins Gesicht. Dieser erlitt durch den Schlag eine Prellung an der linken Gesichtshälfte. Nach dem Angriff ließen die beiden Brüder das eigene Auto in dem Bachgraben zurück und flüchteten zu Fuß von der Unfallstelle. Auf dem anschließenden Fußmarsch soll ersten Ermittlungen zufolge ebenfalls der 20-Jährige mit der Faust gegen die Glasscheibe des Schaukastens der Kirche St. Emmeram im Talweg geschlagen haben, die dadurch zersplitterte. An einer Glasscherbe, die später als Spurenträger sichergestellt wurde, konnten Blutspuren festgestellt werden. Die Schadenshöhe ist noch unbekannt. Kurze Zeit später waren beide Brüder jeweils auf einem Fahrrad in Wittesheim unterwegs.

Der Jüngere wurde von einer Donauwörther Streife um 17.45 Uhr mit über 1,8 Promille auf seinem Rad gestoppt. Die Beamten unterbanden die Weiterfahrt und leiteten ein Strafverfahren wegen Verdachts auf Trunkenheit im Verkehr ein. Eine Blutentnahme erfolgte auf der Dienststelle. Der Ältere der beiden Brüder fuhr mit dem Fahrrad dorfauswärts in westliche Richtung. 500 Meter nach dem Ortsausgang stürzte er gegen 18 Uhr von seinem Fahrrad und landete erneut im Straßengraben. Danach flüchtete er zu Fuß weiter. Der Mann konnte im Rahmen der Fahndung durch eine Zivilstreife der Polizeiinspektion Donauwörth östlich von Wittesheim blutüberströmt, aber ansprechbar auf einem Feldweg aufgefunden werden.

Hierbei gab er an, dass er mit seinem Fahrrad in den Graben gefallen sei und mit dem Kopf frontal auf einem Stein aufschlug. Er wurde durch einen verständigten Rettungshubschrauber mit Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma ins Klinikum Ingolstadt geflogen. Lebensgefahr bestand den behandelnden Ärzten zufolge nicht. Bei ihm wurde ein Alkoholwert von über 2,3 Promille gemessen. Der Führerschein des 20-Jährigen wurde nach Rücksprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft sichergestellt. Mehrere Strafanzeigen waren die polizeiliche Folge.

Im Rahmen weiterer polizeilicher Ermittlungen wurde bekannt, dass der 18-jährige Bruder des alkoholisierten Unfallfahrers den Ersthelfer ebenfalls angriff. Als dieser bereits abgedrängt und von dem 20-Jährigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen wurde und daher von der Unfallstelle flüchtete, warf der junge Mann mehrere circa zwei Zentimeter große Schottersteine in Richtung der Front des Pkw des Ersthelfers. Diese verfehlten jedoch ihr Ziel, so dass ersten Erkenntnissen zufolge kein Schaden entstand. Eine weitere Strafanzeige wegen Verdachts auf versuchte Sachbeschädigung an einem Kraftfahrzeug gegen den 18-Jährigen ist die polizeiliche Folge.

dk