Gaimersheim (DK) Auf großes Interesse stieß auch heuer die Bürgerversammlung der Marktgemeinde Gaimersheim im voll besetzten Ledlsaal. Bürgermeisterin Andrea Mickel gab einen umfassenden Überblick über die Haushaltslage und die Gemeindeverwaltung.
Der Haushaltsetat 2012 hat wieder ein Volumen von rund 39 Millionen Euro, davon 24 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und knapp 15 Millionen Euro im Vermögenshaushalt. An Grundsteuer A wird für das laufende Jahr mit 50 000 Euro und Grundsteuer B mit 1,1 Millionen Euro, an Einkommenssteuern mit sechs Millionen Euro und an Gewerbesteuern mit zehn Millionen Euro gerechnet. Die Kreisumlage schlägt mit 6,3 Millionen Euro und die Gewerbesteuerumlage rund zwei Millionen Euro zu Buche.
Zum 1. Oktober 2012 hatte die Marktgemeinde 11 545 Einwohner, rund 140 mehr als im Vorjahr. 679 Neubürgern stehen 651 Personen gegenüber, die weggezogen sind. Die Anzahl der Geburten blieb mit 107 Geburten konstant, wogegen sich die Sterbefälle von 51 auf 72 erhöhten. Es waren zudem beim Standesamt 47 Eheschließungen zu verzeichnen. Heuer wurden 120 Bauanträge gestellt (45 weniger als im Vorjahr), dabei betrafen laut Mickel nur 39 Anträge reine Wohnbauten.
Mit Bildern erläuterte Mickel die Baumaßnahmen in der Marktgemeinde. Der Bau des Freibads wurde fertig gestellt und seit Mai wird dieses auch sehr gut angenommen. In der Badesaison gab es vier Spitzentage mit rund 3000 Besuchern.
Am Kraiberg entsteht neben der evangelischen Kirche eine Großtagespflege für unter dreijährige Kinder. Gerade wurde dafür Richtfest gefeiert. Bei einer Bausumme von 2,8 Millionen Euro werden für drei Gruppen Räumlichkeiten in der Großtagespflege entstehen. Im Keller wird ein Raum zur Nutzung von Vereinen, sowie Büroräume und ein Schulungsraum für die Kinderwelt e.V. erstellt.
Mickel stellte auch die Planungen für den neuen Retzbachpark südlich der Straße Steinbruck und die Pläne zur barrierefreien Ortsmitte mit Neugestaltung des Marktplatzes, der Bushaltestellen und einer Überquerungshilfe in Höhe des Backhauses vor.
Die Mittelschule Gaimersheim, so die Bürgermeisterin, platze aus allen Nähten. Derzeit sind bereits drei Klassen in Container ausgelagert. Es gibt kein Musikzimmer mehr und nur ein Lehrerzimmer mit 20 Plätzen für 40 Lehrer an der Schule. Derzeit laufen bereits Planungen für einen Erweiterungsbau.
Auch eine neue Buslinie mit Anbindung des Gaimersheimer Bahnhofs und des Gymnasiums wurde vorgestellt.
Dann kamen die Bürger zu Wort. Als erstes bedankte sich ein Bürger für die „gut durchdachte“ Nordumgehung Gaimersheim, da jetzt nur noch der „halbe“ Verkehr durch den Markt laufe. Der Verkehr, aber auch das Parkverhalten standen überhaupt im Mittelpunkt der Diskussion. Im Kammühlweg werde es immer wieder eng aufgrund parkender Fahrzeuge, so ein Anwohner. Er komme wegen parkender Fahrzeuge oft kaum aus seiner Hofeinfahrt heraus. Der Parkplatz in der Wintergasse sollte besser gepflegt werden und somit keine Schlaglöcher und Wasserpfützen mehr haben, damit er auch genutzt werden könne, hieß es. Auch den zunehmenden Straßenverkehr auf der Kraibergstraße sprach eine Anwohnerin an.
Nicht besonders schön sei auch die Ortseinfahrt aus Richtung Eitensheim. Hier forderte ein Bürger rund um die Biogasanlage eine großzügige Begrünung, was laut Mickel bereits im letzten Genehmigungsbescheid enthalten ist.
Eine Bürgerin sprach von einer „Sauerei“ in den Naherholungsgebieten und auch auf Kinderspielplätzen, indem sie Bezug nahm auf die Hinterlassenschaften von Hunden – trotz der zahlreich aufgestellten Hundetoiletten. Hier seien die Hundehalter gefordert, die zur Verfügung gestellten Tüten auch zu benutzen.
Mickel gab schließlich noch bekannt, dass im kommenden Jahr der Seniorenfasching in der Aula am Rosenmontag stattfinden wird, damit der laufende Schulbetrieb nicht beeinträchtigt werde.
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