Aresing
"Verkehr wird nur einen Schluck mehr"

Bürger besorgt wegen Bauer-Erweiterung in Aresing - Betriebsleiter Wolfgang Rauscher beschwichtigt

29.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:41 Uhr
Standen bei der Informationsveranstaltung zur Erweiterung des Betriebsgeländes der Firma Bauer in Aresing Rede und Antwort: Managementleiter Gerhard Winter (v.l.), Projektleiter Gregor Luft und der Leiter der Produktion, Wolfgang Rauscher. −Foto: Preckel

Aresing (SZ) Mehr wissen wollten rund 50 Bürger auf einer Informationsveranstaltung am Donnerstagabend zur Erweiterung der Firma Bauer und der geplanten Ausdehnung des in unmittelbarer Nähe liegenden Gewerbegebietes in Aresing.

Schnell reagierten damit die Gemeinde und Bürgermeister Klaus Angermeier nach dem Gemeinderatsbeschluss vom Montag (wir berichteten), um von Anfang an zu dem geplanten Vorhaben die Bevölkerung mit einzubeziehen. Planer, der Bürgermeister und Firmenvertreter standen Rede und Antwort. Größte Sorge für die Besucher war, dass mit dem Projekt der Verkehr auf der mitten durch den Ort verlaufenden Staatsstraße 2043 noch mehr zunehmen dürfte.

Bürgermeister Klaus Angermeier: "Wir stellen heute nur ein Zielkonzept vor. " Dieser erste Entwurf soll eine Diskussionsgrundlage bilden, um später dann auch die zu Stellungnahmen aufgeforderten Behörden, aber auch die Meinungen aus der Bevölkerung einzubinden. "Wir wollen die Eingriffe in Natur und Landschaft möglichst gering halten", sagte Angermeier bei der Präsentation. Klar aber sei, so der Rathauschef weiter, dass sowohl die Firma Bauer Platz für die Erweiterung ihres Betriebsgeländes benötige als auch, dass die Gemeinde Aresing eine Ausdehnung ihres Gewerbegebietes angehen müsse. Jetzt müsse dafür aber erst der Flächennutzungsplan geändert werden.

Zum Gewerbegebiet meinte Angermeier: "Wir wollen moderat erweitern. " Es würden bereits mehrere Anfragen von heimischen Betrieben vorliegen, doch Platz sei nicht mehr vorhanden. Erweitert werden soll etwa um die gleiche Größe wie das bestehende Gebiet in Richtung der Weilach, also um rund 1,6 Hektar. "Betriebsleiterwohnungen sind nicht vorgesehen", merkte der Bürgermeister an und leitete zum Planer René Karnott von Wipfler-Plan aus Pfaffenhofen über. Karnott stellte nochmals das Konzept der Änderung des Flächennutzungsplanes vor - mit Einbeziehung des Bauer-Geländes und deren Ausdehnungsvorhaben an der Gerolsbacher Straße. Vorgesehen sei, bis zum Jahr 2023 mit den Erschließungsarbeiten beginnen zu können.

Prokurist und Leiter der Produktion bei der Firma Bauer ist Wolfgang Rauscher. Der gebürtige Oberweilenbacher stellte zunächst den Werksverbund von Bauer mit seinen Betrieben in Schrobenhausen, Edelshausen und Aresing vor. "Keines der Werke funktioniert für sich allein", sagte Rauscher. Was in Aresing aber fehle, sei ein Lager. Zurzeit noch müsse das Material von Schrobenhausen aus angeliefert werden. Der Markt verändere sich massiv, sagte Rauscher und fügte an: "Alles muss heute zackig gehen und wir müssen Geräte haben, die sofort lieferbar sind. "

Der erste Fragesteller wollte wissen, wie es mit der Auftragslage bestellt sei. Man höre von angesagter Kurzarbeit, so der Besucher. Er fragte: "Warum sollen wir unser schönes Land dafür hergeben? " Rauscher entgegnete, dass es der Firma in Aresing, bei der über 500 Mitarbeiter einen Arbeitsplatz haben, nicht schlecht gehe. "Was 2020 bringen wird, kann keiner sagen", sagte Rauscher. Die Lage könne sich wöchentlich ändern. Eine Besucherin fragte nach, ob durch die künftige Erweiterung noch mehr Verkehr durch Aresing fließen könnte. Rauscher dazu: "Es dürfte einen Schluck mehr werden. " Was ein Schluck sei, fragte die Besucherin nach und der Betriebsleiter gestand ein, dass der Verkehr etwas mehr werden würde, denn schließlich müsste das Material ja auch angeliefert werden.

Dass die Verkehrswege ein ganz wichtiges Thema sind, fügte auch Bürgermeister Klaus Angermeier an. Von den Besuchern wurde die vor Jahren eingefrorene Umgehungsstraße wieder ins Spiel gebracht. Ein Zuhörer forderte dazu eine Anbindung an die B300 mit Weiterführung durch das Goachat. Weitere Fragen richteten sich an die Verantwortlichen, etwa zu Entwässerungsproblemen, zur Kanalsituation oder zur Bebauung selbst. "Es wird im nächsten Jahr noch keine Halle da stehen", sagte Wolfgang Rauscher. Zunächst dauere es seinen Weg, bis der Flächennutzungsplan genehmigt sei.

Um Kosten zu nennen, die auf die Gemeinde zukommen, wäre es noch zu früh, antwortete Angermeier auf eine weitere Frage. Sicher sei, so der Bürgermeister weiter, dass die jeweiligen Grundstücke bereits im Besitz der Gemeinde beziehungsweise im Besitz der Firma Bauer wären. "Wir brauchen erst den Planer", sagte Angermeier dazu und nahm einer weiteren Fragestellung den Wind aus den Segeln, dass etwa bei Beschädigungen an Gehwegen und Straße durch die Bauer-Transporte nichts auf die Bürger umgelegt würde. Für die Straße sei das Staatliche Bauamt Ingolstadt zuständig und für die Gehwege zwar die Gemeinde, doch würde nach Abschaffung der Straßenausbausatzung den Grundstücksbesitzern nichts berechnet.

 

Günter Preckel