München
Verheerende Bilanz

Nach dem 1:1 gegen Lautern muss die sportliche Leitung der Löwen mehr denn je um den Job bangen

18.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:51 Uhr

München (DK) Es war ein Lebenszeichen der Münchner Löwen, doch der herbeigesehnte Neuanfang zum Rückrundenstart war es nicht. Trainer Markus von Ahlen muss nach dem 1:1 (1:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern weiterhin um seinen Posten bangen.

Markus von Ahlen hatte auf einen Neustart gehofft. Auf ein positives Signal seines Teams, ein gutes Gefühl, das die Sechziger mit in die Winterpause nehmen, nach der im neuen Jahr irgendwie alles besser werden sollte. In den ersten beiden Rückrundenbegegnungen, gegen Kaiserslautern und in Leipzig (Montag, 20.15 Uhr), wollte der 43-Jährige Löwen-Coach die Vereinsbosse davon überzeugen, dass sein Team Abstiegskampf kann – und er selbst auch weiterhin der richtige Verantwortliche dafür ist. Die erste Chance dazu hat von Ahlen am Mittwoch nur zum Teil genutzt.

Ein 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern – unter anderen Umständen wäre dieses Ergebnis aus Löwen-Sicht nicht einmal als Misserfolg zu bewerten. Die Sechziger hatten gegen einen Aufstiegsaspiranten einen Zähler geholt. Schön und gut, doch in der aktuellen Situation auch zu wenig für den Krisenklub. Die „20 Punkte bis zur Winterpause“, die Sportchef Gerhard Poschner vor den Heimspielen gegen Karlsruhe (2:3) und Kaiserslautern gefordert hatte, kann der TSV – mit jetzt 16 Zählern auf dem Konto – schon nicht mehr erreichen. Obwohl der Negativtrend zu Hause endlich gestoppt wurde, bleibt von Ahlens Bilanz bei zuletzt nur einem Punkt aus vier Ligapartien und insgesamt sieben Niederlagen aus den vergangenen zehn Pflichtspielen. Dem Verein droht das Überwintern auf dem Abstiegs-Relegationsrang.

Längst wird deshalb hinter verschlossenen Türen diskutiert, ob der unerfahrene von Ahlen noch der richtige Mann für den Abstiegskampf der Löwen ist. Während Investoren-Vertreter Noor Basha Sportchef Gerhard Poschner verteidigt („Er hat das Vertrauen von allen Verantwortlichen im Verein“), gibt der 1860-Aufsichtsrat im Interview mit dem „kicker“ kein Bekenntnis zum Trainer ab: „Wir werden in aller Ruhe die Situation analysieren“, so der Cousin von Investor Hasan Ismaik vor der bevorstehenden Winterpause.

Und Basha macht keinen Hehl daraus, dass Ismaik mit der aktuellen Situation alles andere als zufrieden ist. „Wenn man sich in diesem Maße engagiert, dann will man auch irgendwann Ergebnisse sehen“, sagt er. Rund 50 Millionen hat der jordanische Investor bislang in den Klub gesteckt. Die Gegenleistung? Gleich null. Basha ist sich dennoch sicher, dass sich der Klub in die richtige Richtung entwickelt. „Wir haben im April bei null angefangen und viele Dinge auf die Beine gestellt“, so der Ismaik-Cousin.

Während die langfristigen Ergebnisse allerdings noch auf sich warten lassen, geht es auf die Schnelle nur darum, das Fußballjahr sportlich anständig zu beenden. Gegen den FCK standen die Löwen bis zum Gegentor durch Markus Karl (85.) immerhin in der Defensive stabil – wenn auch vorne nur wenig zusammenlief. „Beinahe wäre diese Taktik auch aufgegangen“, meint Yannick Stark, Torschütze zum 1:0 am Mittwoch (26.). Und der 24-Jährige hofft am Montag in Leipzig auf eine noch bessere Ausbeute. „Es geht nicht darum, schön zu spielen, sondern nur um die Punkte“, erklärt Stark. „Der Leipziger Motor stottert auch ein wenig. Wir wollen dort etwas holen.“ Die Löwen würden sich dann zumindest nicht mit einem völlig negativen Gefühl in die Winterpause 2014/15 verabschieden.