Ingolstadt
"Vergiss uns nicht ganz!"

Die Grundschule Auf der Schanz verabschiedete ihre Rektorin Ilse Miedaner sehr herzlich

28.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Ilse Miedaner war seit 2004 Rektorin Auf der Schanz. Neben ihr: OB Christian Lösel (M.) und Schulrat Edmund Rieger.

Ingolstadt (DK) Ilse Miedaner war zwölf Jahre lang Rektorin der Grundschule Auf der Schanz, jetzt geht sie in den Ruhestand. Das Kollegium, die Kinder, die Eltern und die Ehrengäste verabschiedeten sie am Mittwoch sehr herzlich und mit einem großen Programm.

Der Schulrat nahm den sagenumwobenen Fachbegriff in seiner Rede sehr gründlich durch. Edmund Rieger beleuchtete den "Ruhestand" von allen Seiten. Wir merken uns: "Niemand wird auf den Ruhestand vorbereitet, für jeden ist es das erste Mal, wenn er in den Ruhestand tritt, und dann aber auch wahrscheinlich das letzte Mal." Wie mag wohl der Ruhestand von Ilse Miedaner aussehen? Vielleicht so wie bei Loriot und seinem Herrn Lohse im Film "Papa ante portas", sagte Rieger. Nämlich: "Mama ante Portas - Ich bin Frau Miedaner und möchte hier einkaufen!" Dieses Szenario des Schulrats kam an. Riesenstimmung in der alten Turnhalle der Grundschule Auf der Schanz, deren Rektorin, Ilse Miedaner, mit einem großen und kräftig beklatschten Programm in den - während der Feier noch weitere Male pädagogisch wertvoll thematisierten - Ruhestand verabschiedet wurde.

Schulrat Rieger vermochte es auch, seine hoheitlichen Aufgaben humorvoll zu erfüllen. Er hoffe, dass seine biografischen Angaben über Ilse Miedaner, die er gerade genannt habe, auch stimmen, denn sonst könne er die Ruhestandsversetzung leider nicht formal korrekt abschließen. Mit einem Stift in der Hand bat er dann, "den Erhalt der Urkunde zu bestätigen".

Ilse Miedaner begann 1974 zu unterrichten, nach mehreren Stationen übernahm sie 2004 die Leitung der Grundschule Auf der Schanz. Das Kollegium und die Kinder gaben sich große Mühe, der beliebten Rektorin einen unvergesslichen Abschied zu bereiten. Es gelang, wie sie gerührt bekannte. Der Lehrerchor sang auf die Melodie von Reinhard Meys "Über den Wolken": "Ich geh' in Rente, da muss die Freiheit wohl grenzenlos sein" und - direkt an Ilse Miedaner gerichtet: "Uns von der Schanz, vergiss uns nicht ganz!" Die Kolleginnen Annette Reeh und Maria Schmidt boten ein amüsantes "Zweisprachiges Gedicht", zwei Tanzgruppen - eine aus der 4e und eine aus der zweiten Jahrgangsstufe - bekamen viel Applaus, ebenso die Theater AG und die 3a. Sie setzten die Frage "Was ist die Zeit" beeindruckend in Szene. Am Ende sangen die Kinder winkend: "Zum Ruhestand wünsch' ma eana viel Glück und vom Himmel a großes Stück!"

Oberbürgermeister Christian Lösel ist auch Auf der Schanz in die Grundschule gegangen. Für sein Grußwort hat er gewissenhaft recherchiert: "Ich habe mich daheim umgehört." Denn seine ältere Tochter geht hier zur Schule, die jüngere wird heuer eingeschult. "Ich habe nur Gutes gehört!", sagte Lösel. Er würdigte Miedaners großes Anliegen, "die Kinder nicht nur intellektuell zu fördern, sondern sie immer auch Kind sein zu lassen". Der OB versäumte auch nicht zu erwähnen, dass die Stadt in den vergangenen zehn Jahren 5,5 Millionen Euro für die Sanierung und Aufwertung des Schulhauses ausgegeben habe. Jetzt erhalte es mit einer EDV-Verkabelung Anschluss an das Digitalzeitalter.

Die Elternbeiratsvorsitzende Doris Schmidbauer lobte Ilse Miedaners "Herzblut und die Begeisterung, mit der sie die Schulfamilie angeführt hat - auch wenn es schwierig wurde; man konnte sich immer auf sie verlassen!" Pfarrerin Maren Michaelis, die Auf der Schanz Religion unterrichtet, wünschte Ilse Miedaner, dass sie "immer Wind im Rücken hat und Gott mit ihr geht". Ihr passendes Geschenk: ein Windrad. Dekan Bernhard Oswald würdigte die im Haus vermittelte "ganzheitliche Bildung und Erziehung der Kinder, bei der auch das Religiöse wichtig ist". Maria Draxler, Konrektorin und Moderatorin der Feier, erinnerte mit einem Lichtbildervortrag daran, was Miedaner über die Schulleitung hinaus alles kulturell und karitativ für das Haus geleistet habe. Eine Menge.

Die Rektorin hatte das letzte Wort: "Es war immer mein Anliegen, den mir anvertrauten Kindern einen Ort zu bieten, an dem sie anderen ohne Vorurteile begegnen können, an dem sie lernen, lachen und spielen können, und an dem sie immer einen Ansprechpartner für ihre Sorgen und Nöte finden", sagte Ilse Miedaner. Sie dankte allen, die sie "auf dem Weg zu diesem Ziel begleitet und unterstützt haben", von Herzen.