Schrobenhausen
Vereintes Rocken für Brasilien

Benefizkonzert "Rolling Roses" ging vor rund 90 Gästen erfolgreich über die Bühne im Herzog-Filmtheater

18.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:18 Uhr

Foto: DK

Schrobenhausen (SZ) Im Rahmen des "Rolling Roses"-Konzertes am Wochende traf Hard Rock- auf Singer-Songwriter-Musik, moderner Pop auf Nostalgie. Vier Acts, alle aus der Gegend, unterhielten das Publikum im Herzog-Filmtheater auf ihre jeweils eigene Art. Und das alles für einen guten Zweck. Die Katholische Landjugendbewegung lässt die Rosen nun schon zum sechsten Mal rollen. Die Konzertreihe ist Teil der Rosenaktion, bei der fair gehandelte Rosen in der Region verkauft werden. Bei beiden Aktionen geht der Erlös an Projekte in Braslien. "Benefizkonzert für Herz-Jesu-Missionare in Brasilien und für Abrigo Brasil ist ein bisschen umständlich", erzählt Franziska Hoffmann, KLJB-Mitglied. "Deswegen haben wir den Konzerten den Namen €šRolling Roses €˜ gegeben, das hört sich rockiger an."

Nicht nur der Name der Veranstaltung rockt. Die Bands füllen das Herzog-Filmtheater mit punkigen über rockigen bis poppigen Klängen und punkten durch authentische Darstellungen beim Publikum. Das ist übrigens relativ gemischt. Zwischen den Kinoreihen blitzen graue Haarschöpfe und Dreadlocks und Caps hervor. Alle scheinen gleichermaßen angetan vom Sound, der von der Bühne schallt.

Tobi Waadt, Max Niederreuther und Josef Förstl von Slitch Fane haben die Aufmerksamkeit und die Begeisterung der Zuhörer vom ersten Lied an auf ihrer Seite. "Das ist normalerweise so gar nicht meine Richtung", meint ein Konzertbesucher zum Punk von Slitch Fane. "Aber die taugen mir richtig gut!" Liegt vielleicht daran, dass Slitch Fane viele poppige Elemente in seine Songs integriert, und an der Energie und dem rebellischen Charme, den die drei Jungs aus der Region ausstrahlen. Sie treten seit 2014 zusammen auf und haben seitdem ein Album veröffentlicht.

Eins haben alle Acts des Abends gemeinsam. Die Konstellationen setzen sich aus guten Freunden zusammen, und das merkt man ihnen auf der Bühne an. So auch den Smalltown Rebels, die auf der Bühne ihre Leidenschaft zum Rock der 70er und 80er Jahre ausleben. "Wir sind alle Schrobenhausener bis auf eine Wahl-Schrobenhausenerin", sagt Cordula Wiedenmann und meint damit sich selbst. Sie stieß 2014 zu den Kleinstadtrockern, wie sie sich selbst bezeichnen, hinzu. Die Band um Stephan Klebel, Franz Raßhofer, Bene Rauscher und Florian Bauer besteht aber schon seit 2011.

Ein doppeltes Heimspiel hat die Band Based On A True Story - kurz B.O.A.T.S.. Die vier jungen Musiker kommen nicht nur alle aus Schrobenhausen und Umgebung, auch das Herzog-Filmtheater dürfte der Gruppe inzwischen vertraut sein. "Wir treten oft hier auf", sagt David Baierl, Sänger der Band. Er beschreibt B.O.A.T.S. als eine "Rockband mit Pop-Einfluss". "Je nach Stimmung manchmal härter, manchmal poppiger", erklärt Baierl. Für Rolling Roses gab er sich mit seinen Bandkollegen Simon Autenzeller, Christian Elfinger und Elias Böck etwas sanfter als gewohnt, aber energiegeladen. "Wir haben einfach Bock, Musik zu machen", sagt Gitarrist Christian Elfinger.

Wider Erwarten trat der Singer/Songwriter Simon Mennes nicht solo, sondern in Begleitung von Bass und Schlagzeug auf. "Wir haben heute zum ersten Mal zusammen gespielt", verrät der Gitarrist gegen Ende des Konzerts. Seinen Auftritt könnte man fast als Understatement bezeichnen. Simon Mennes setzt nicht auf Effekte und stellt in seinen Moderationen das Publikum, die Veranstalter und seine Musikerkollegen in den Mittelpunkt. Seiner Bühnenpräsenz tut dies keinen Abbruch, er ist einnehmend durch seine natürliche Art. "Es ist ja nicht so, dass ich nicht Gitarre spielen kann", räumt er dann doch irgendwann ein. Etliche bleiben im Kinosaal, als er nach offiziellem Konzertschluss doch noch solo ein paar seiner selbst geschriebenen Lieder zum Besten gibt: Gänsehautfeeling im Herzog-Filmtheater.